BasketballDie Wolff-Geschwister setzen eine Familientradition fort 

Basketball / Die Wolff-Geschwister setzen eine Familientradition fort 
Yann, Cathrin und Mathis Wolff (v.l.n.r.) kommen aus einer wahren Basketball-Familie Foto: Pierrot Feltgen

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Gleich zum Saisonauftakt wurde in Bartringen das Duell des Bruderpaares Wolff ausgetragen. Für beide, Yann und Mathis, war es der Beginn einer neuen Etappe – der Ältere der beiden ist zu seinem Heimatverein Ettelbrück zurückgekehrt, während der Jüngere seinen ersten Auftritt nach seinem Wechsel zur Bartringer Sparta hatte. In den Zuschauerreihen saß Schwester Cathrin, die ebenfalls für die Etzella spielt.

Die drei Geschwister führen eine Familientradition fort – so sind sie mittlerweile in die Fußstapfen ihrer Eltern, Onkel und Tante getreten. Seit der Saison 1973/74 ist der Name Wolff eng mit der Etzella Ettelbrück verbunden. Die Geschwister Jean-Paul, Georges, Marielle und Pit Wolff waren während etwas mehr als 20 Jahren wahre Stützen des Nordvereins. Einige Pokalerfolge und Meisterschaften konnten sie in Ettelbrück feiern. Hierzu gesellte sich auch Josiane Kinn, die Mutter der aktiven Spieler der Familie. Die aktuelle Generation hat die Tradition der Titelgewinne bereits weitergeführt. Wird man bei so einer Familiengeschichte automatisch als Basketballer geboren, hat man überhaupt die Wahl auf eine andere Freizeitgestaltung? „Es gab nie Druck zu Hause in die eine oder andere Richtung“, erklärt Cathrin, die Ettelbrücker Centerspielerin. „Musik wäre auch eine Möglichkeit gewesen, aber es sollte einfach Basketball sein. Unsere jüngste Schwester schwankt momentan noch zwischen Basketball und Volleyball.“

Auch wenn der Familienname Wolff im Verein selbst sehr angesehen ist, ist das kein Freifahrtschein für die erste Mannschaft. „Ich musste mir alles erkämpfen“, so die 24-jährige Etzella-Spielerin. „Ich bin heute Teil eines tollen Klubs und wir werden alles geben, um den unter besonderen Umständen gewonnenen Titel auf dem Spielfeld zu bestätigen.“ Verdrängt sind die Gedanken über einen Vereinswechsel, die vor einigen Jahren präsent waren. Ihre Brüder haben diesen Schritt allerdings getan. So wechselte Yann vor drei Jahren nach Steinsel und ist jetzt wieder zurück in Ettelbrück, Mathis hat es gerade erst nach Bartringen verschlagen. Auf der Tribüne verfolgte Cathrin am Samstag gespannt die Begegnung ihrer Brüder – wer von beiden erhält mehr Unterstützung? „Ich bin zufrieden, wenn beide gut spielen, aber im Endeffekt schlägt mein Herz für die Etzella.“

Starker Saisonauftakt

Die Wünsche von Cathrin erfüllten sich gänzlich. Die Gäste waren schlussendlich erfolgreich und ihre Brüder setzten hüben wie drüben zahlreiche Akzente. Sowohl Yann als auch Mathis konnten zufrieden mit ihren Leistungen in ihren neuen Farben sein. Starting Five und ein Double-Double (12 Punkte und 12 Rebounds) für den Ettelbrücker, viel Spielzeit (26 Minuten) und 14 Punkte, davon zwei Dunkings und einen Dreier, für den Neu-Bartringer. Yann hat viel Erfahrung und genügend Spielzeit bei der Amicale Steinsel gesammelt und kommt als wahre Verstärkung nach Ettelbrück zurück. Zu Hause wird vor so einem Spiel kaum gestichelt. „Es gibt ja noch andere Themen, auch wenn der Basketball das Wochenende klar bestimmt. Unser Vater hat uns ein gutes Spiel gewünscht.“ Auch Yann bestätigt, dass es keinen Druck gab, die Richtung der Eltern einzuschlagen. „Allerdings war es mein klares Ziel, es ihnen gleichzutun und es bis in die erste Mannschaft zu schaffen.“

Die Entscheidung, den Verein gewechselt zu haben, bereut der Rückkehrer keineswegs. „Ich habe viel in Steinsel gelernt. Es war meine freie Wahl. Wichtig ist, dass man Spaß hat bei dem, was man unternimmt.“ Klar, dass niemand den Schritt seines jüngeren Bruders besser verstehen kann als Yann. „Ich habe eine Gelegenheit gesucht, um mich beweisen zu können. Dennoch war es eine schwierige Entscheidung, da Yann nach Ettelbrück kam. Ich hoffe, dass die Saison für mich weiter so läuft und dass ich endlich von Verletzungen verschont bleibe.“

Da beide verschiedene Positionen auf dem Spielfeld einnehmen, würde keiner dem anderen im Weg stehen. Als Gegner haben sich beide jetzt schon gegenübergestanden, gemeinsam auf dem Parkett im selben Team zu stehen, bleibt noch eine Option für die beiden Basketball-Brüder. „Das ist mein großer Traum“, so Mathis Wolff.  „Und wenn es erst mit 35 Jahren im Préizerdaul der Fall sein wird.“ Bei Bestätigung der gezeigten Leistungen könnte in Zukunft auch die Nationalmannschaft die beiden Wolffs zusammenführen.