Wie breit doch wenige Millimeter sein können

Wie breit doch wenige Millimeter sein können
(Roger Infalt )

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Deponie Fridhaff: Keine Bauschuttdeponie, aber …

Im Mai dieses Jahres hatten wir exklusiv von einem großen Riss im Deponiekörper der Sidec auf Fridhaff berichtet. In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage geht jetzt erneut die Rede von diesem Riss. Doch der Zwischenfall wird heruntergespielt.

Der Abgeordnete Gast Gybérien wollte von der Umweltministerium wissen, warum die Abgasfackel auf der genannten Deponie nicht rund um die Uhr brennt und wie es sich mit den Meldungen in der Presse hält, dass auf diese Deponie, die seit Januar dieses Jahres geschlossen ist, nun Bauschutt gefahren werden soll.

Bauschutt wird zwischengelagert

Das mit der Fackel ist schnell erklärt: Erst wenn sich genügend Gas aus dem Deponiekörper in der Anlage angesammelt hat, werde die Flamme entzündet, um das Gas zu verbrennen, so Staatssekretär Camille Gira.
Was nun das angesprochene Ablagern von Bauschutt anbelangt, so wolle man Erde, die in der Umgebung der Deponie beim Bau von Projekten ausgehoben wird, auf dem Sidec-Areal auf Fridhaff zuerst einmal zwischenlagern. Später wolle man diese Erde zwecks definitiver Abdeckung des Deponiekörpers verwenden.

Der Abgeordnete hatte sich diesbezüglich aber auch Gedanken zu dem Riss gemacht, den wir im Mai dieses Jahres im Deponiekörper festgestellt und fotografiert hatten (siehe nebenstehendes Foto). Der Staatssekretär beschwichtigt. Es sei nur ein Riss in der Peripherie der Deponie gewesen, eine Aussage, die wir anhand unseres Fotos, das auf dem Deponiekörper und keinesfalls im Randbereich aufgenommen wurde, aber widerlegen können.

Fotos sprechen eine andere Sprache

Gira, der selbst lange Jahre Präsident des Sidec-Verwaltungsrates war, sagt zudem: „De Rass wor op enger Längt vun zirka 20 Meter nëmmen e puer Millimeter breet. Am Böchungsbereich wor en awer op enger Längt vun 2-3 Meter bis ongeféier 30 cm breet.“ Auch diese Aussage deckt sich keinesfalls mit unserem Foto.

Und Gira weiter: „Aktuell lait en definitiven Ofschlossbericht zu den Ursaache vun der Rassbildung nach net vir. An engem éischten Tëschebericht vun Enn Juni geet den Expert, deen mat der Ënnersichung vun den Ursaache vum SIDEC beoptraagt gouf, allerdéngs dovun aus, datt et am eigentlechen Oflagerungsberäich, dee parallel zum Rass verleeft, souwuel zu laaschtofhängegen, wéi och laaschtonofhängene Setzunge komm ass. D’Sondagen, déi am Juni gemaach goufen, hu gewissen, datt de Rëss am Buedemmaterial lokaliséiert ass an nët an den Deponiekierper erareecht. D’Déift vum Rass läit bel ongeféier 2,2 Meter.“ Der Experte spricht also vom Ablagerungsbereich, vom Deponiekörper und nicht etwa von der Peripherie.

Nach dem Lesen dieser Antwort des Staatssekretärs ist man demnach so schlau wie vorher. Es bleibt lediglich die Feststellung, dass in dieser Angelegenheit sicher nicht mit offenen Karten gespielt wird. Will man eventuelle Fehler, die bei der Ablagerung gemacht wurden, etwa vertuschen?