Wer hat die Giftspinne gesehen?

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(AP)

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BEXBACH - Sie kletterte aus einer Bananenkiste und verschwand: Fünf Tage sorgte eine große Spinne in einem saarländischen Supermarkt für Aufregung. Wo ist sie jetzt?

Am Freitag war sie aus einer kolumbianischen Bananenkiste geklettert und verschwunden. Ein Mitarbeiter wollte das Krabbeltier erkannt haben – als Bananenspinne, exotisch, giftig und bis zu 13 Zentimeter groß. Der Eigentümer des Marktes, die Kette Real, reagierte umgehend: Kunden und Beschäftigte wurden evakuiert, Zoologen und Kammerjäger hinzugezogen. Erst am Mittwoch konnte der Markt seine Türen wieder öffnen.

Bananenspinne

Unter dem Strich bleibt ein nicht unerheblicher Umsatzverlust. Genaue Zahlen will Real zwar nicht nennen, doch dem Unternehmen sind wegen des achtbeinigen Tieres vier Einkaufstage entgangen, dazu kommen nach Angaben von Unternehmenssprecher Albrecht von Truchseß die Kosten für das Entsorgen von Lebensmitteln. Unklar ist auch, ob Real den Einsatz der Schädlingsbekämpfer bezahlen muss, die am Wochenende den gesamten 5000-Quadratmeter-Markt mit Chemikalien eingenebelt haben. Zusätzlich musste noch ein Labor beauftragt werden, um Rückstände des gegen die mutmaßliche Giftspinne eingesetzten Giftes in dem Markt auszuschließen.

Sicherheit geht vor

Aber war die Spinne überhaupt gefährlich? Das ist unklar und wird wohl auch nicht mehr geklärt werden können. Denn die Überreste des Tieres wurde nicht gefunden. Möglich ist auch, dass ein etwas größeres, im Saarland heimisches und ungiftiges Tier in dem Supermarkt unterwegs war. „Das werden wir wahrscheinlich nicht mehr feststellen können“, sagt Real-Sprecher von Truchseß. Die Sicherheit der Kunden sei in dem Fall vorgegangen.

Dass Spinnen und ähnliche Tiere in Transportkisten aus Übersee landen und die Fahrt zum Graus ihrer Finder überstehen, ist keine Seltenheit. So gelangte im April eine handtellergroße Vogelspinne in einer Bananenkiste über einen oberbayerischen Supermarkt in den Kofferraum eines Autos. Und erst vergangene Woche schaffte es ein fünf Zentimeter langer Skorpion in die Küche einer Frau aus Heidelberg. Er hatte sich in Karottenkraut verkrochen und soll nun eine neue Heimat im Frankfurter Zoo finden.

Auslöser von Alarmanlagen

Auch in Supermärkten sorgen die Tiere häufiger für Aufregung. Immer wieder kommt es vor, dass Spinnen ihr Netz vor Bewegungsmeldern bauen. Die Folge: die Alarmanlage geht los. Großeinsätze wie in Bexbach sind aber eher selten.