Viel Spott über Trump bei Rosenmontagszügen

Viel Spott über Trump bei Rosenmontagszügen
(dpa)

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Beißender Spott über US-Präsident Donald Trump haben in diesem Jahr die Rosenmontagszüge in den rheinischen Karnevalshochburgen geprägt. Auch Jean-Claude Juncker muss dran glauben.

Hunderttausende Narren säumten in Köln, Düsseldorf und Mainz die Straßen, als die kilometerlangen Züge mit ihren berühmten Motivwagen durch die Innenstädte zogen. Mit den Umzügen erreicht der Straßenkarneval traditionell seinen Höhepunkt. Als besonders bissig erwiesen sich in diesem Jahr erneut die Wagenbauer in Düsseldorf. So zeigte ein Motivwagen US-Präsident Trump, wie er die vor ihm knieende Freiheitsstatue missbrauchen will.

Auf einem anderen ist dann „Miss Liberty“ zu sehen, wie sie den enthaupteten Kopf Trumps in der Hand hält. Der US-Präsident war zudem auf einem Wagen gemeinsam mit der rechtsextremen französischen Präsidenschaftskandidatin Marine Le Pen, dem niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders und einem blondierten Adolf Hitler zu sehen. In ihren Händen halten sie gemeinsam ein Banner mit der Aufschrift „Blond ist das neue braun“.

„Uns kritt nix klein“

Der Rosenmontagszug in Düsseldorf ist seit Jahren dafür bekannt, die Politik heftig aufs Korn zu nehmen. Die momentanen Fehlentwicklungen seien „dramatisch“, da müssten auch die Wagen „gepfeffert“ sein, sagte Düsseldorfs Wagenbauer Jacques Tilly im WDR. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt wurde in diesem Jahr unter dem Motto „Uns kritt nix klein- Narrenfreiheit, die muss sein“ gefeiert.

In Köln stand der Karneval unter dem Motto „Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“, was auf hochdeutsch so viel bedeutet wie: „Wenn wir unsere Kinder sehen, sind wir von den Socken“. Auch in Köln zogen die Motivwagen die Blicke auf sich. Ein Wagen widmete sich etwa der Auseinandersetzung im anstehenden Bundestagswahlkampf zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem SPD-Herausforderer Martin Schulz. Merkel war dabei als auf dem Rücken liegender Marienkäfer zu sehen, während Schulz mit Schmetterlingsflügeln dargestellt wurde.

Juncker auf Umzugswagen

Der Motto-Wagen „Bexit“ mit Figuren die den britischen Außenminister Johnson, EU-Kommissionspräsident Juncker, die französische Präsidentschaftskandidatin Le Pen und Ungarns Regierungschef Orban (r) darstellen, fuhr durch die Innenstadt.

In Köln, Düsseldorf und Mainz wurde unter hohen Sicherheitsvorkehrungen gefeiert. So galten in allen drei Städten am Rosenmontag Lkw-Fahrverbote. Die Behörden zogen damit eine Konsequenz aus dem Berliner Weihnachtsmarktanschlag mit zwölf Toten, bei dem der Attentäter Anis Amri mit einem Lastwagen in die Menge gerast war. Die Polizei war zudem in allen Städten mit einem Großaufgebot im Einsatz.