Unerkannt und langsam fortschreitend

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Hepatitis C ist eine gefährliche Krankheit, sie bleibt oft lange unerkannt. Am Welttaghepatitistag wollen mehrere Organisationen in Luxemburg und Esch gegen diese Art der "Gelbsucht" aufklären und Schnelltests anbieten.

Die HIV-Beratung des Roten Kreuzes, das Luxembourg Institute of Health, das „Centre hospitalier“ und das Gesundheitsministerium engagieren sich anlässlich des Welthepatitstages gemeinsam gegen diese Krankheit, die in zahlreichen Fällen von ihren Trägern ignoriert wird.

Die Entwicklung von Hepatitis B und C ist oft sehr langsam; die Betroffenen merken anfangs nichts von der Ansteckung.

Um wenigstens einen Teil der unentdeckten Ansteckungen zu entlarven und den Betroffenen so eine adäquate Behandlung (Link) zukommen zu lassen, werden heute kostenlos in der hauptstädtischen Bahnhofshalle (von 8 bis 10 Uhr morgens) und am Escher Resistenzplatz (11 bis 13 Uhr) entsprechende Schnelltests durchgeführt.

Leber-Entzündung

Daneben können sich Interessenten dort über die verschiedenen Arten der Gelbsucht informieren. Die Krankheit charakterisiert sich durch eine Entzündung der Leber, die meist durch eine Virusinfektion (A, B oder C) bedingt ist, in manchen Fällen aber auch auf Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch zurückzuführen ist. Für die Hepatitis-Formen A und B gibt es einen Impfstoff, während die C-Form als die gefährlichste angesehen wird, da es noch keine effiziente Behandlung gibt.

Das Gesundheitsministerium schätzt die Zahl der infizierten Bevölkerung mit dem Typus C in Luxemburg auf etwa 0,5 bis 1 Prozent der Gesamtbevölkerung, also 2.250 bis 4.000 Menschen.

Zurzeit wird vom Ministerium ein nationaler Aktionsplan gegen die viralen Infektionen ausgearbeitet, dessen Ziel es ist, die Zahl der Neuansteckungen zu senken. Außerdem soll ein nationales Verzeichnis der Fälle geschaffen werden.

Kostenlose Impfung

In Luxemburg können alle Neugeborenen eine Hepatitis-B-Impfung erhalten. Auch während der pädiatrischen Routineuntersuchungen ist die Impfung möglich.

Dieses Angebot führte zu einem sehr hohen Impfgrad von 93,6 Prozent (Stand 2012), sodass der Typus B künftig kein größeres Problem für das nationale Gesundheitswesen darstellen dürfte.

Sexuell übertragbar

Da Hepatitis B und C auch sexuell übertragbar sind, findet die Kampagne zu Beginn der großen Ferien (Zeit starker sexueller Aktivität) statt. Der Gebrauch von Kondomen, auch als Schutz gegen das HIV-Virus, soll in Erinnerung gerufen werden.

Die Bedeutung einer frühen Erkennung soll daneben unterstrichen werden. Eine Früherkennung kann helfen, weitere Ansteckungen zu verhindern.

Verbesserte Behandlung

Im Luxembourg Institute of Health beschäftigt sich ein Team um Dr. Carole Devaux mit der Krankheit und versucht, eine Verbesserung der Behandlung zu erarbeiten. Zurzeit werden ebenfalls Untersuchungen über das Verhalten von infizierten Drogenabhängigen (mit Hepatitis C) durchgeführt, um u.a. das Risiko von Ansteckungen zu minimieren.

Das Laboratorium von Prof. Dr. Claude Müller beschäftigt sich daneben weiter mit der B-Form der Gelbsucht und führt entsprechende Untersuchungen in 15 Ländern auf vier Kontinenten durch.

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