Großherzog Jean von Luxemburg, Herzog von Nassau, Prinz von Bourbon-Parma, wurde am 5. Januar 1921 als erster Sohn von Großherzogin Charlotte und Prinz Felix auf Schloss Berg geboren. Sein Taufpate war Papst Benedikt XV. Den größten Teil seiner Kindheit verbrachte er auf Schloss Berg, absolvierte seinen Primär- und Sekundarschulunterricht in Luxemburg. Es folgt dann von 1934 bis 1938 eine zusätzliche Ausbildung am Ampleforth College (Yorkshire) in Großbritannien.
Am 10. Mai 1940 flüchtete Prinz Jean mit seinen Eltern vor dem deutschen Angreifer. Im November 1942 schloss er sich der britischen Armee an und wurde im März 1943 zum Oberleutnant und 1944 zum Hauptmann der Irish Guards ernannt. So nahm Jean am 11. Juni 1944 mit seiner Einheit an der Landung der Alliierten Truppen in der Normandie teil, kämpfte später in der Schlacht um Caen und nahm am 3. September 1944 an der Befreiung von Brüssel teil.
Ardennen-Offensive
Unter großem Jubel überschritt Jean an der Seite seines Vaters Felix mit den amerikanischen Truppen am 10. September 1944 die Grenze und kam am Nachmittag in der Hauptstadt an. Nur drei Tage später kehrte er zu seiner Einheit zurück und nahm an den Operationen um Arnheim sowie an den Kämpfen der Ardennen-Offensive teil. So ist Jean Ende Januar 1945 an der Eroberung des Reichswaldes nordwestlich von Wesel beteiligt. Er blieb bis zum Ende der Kampfhandlungen bei den Alliierten-Truppen in Deutschland.
Am 14. April 1945 kehrt der Erbgroßherzog anlässlich der triumphalen Rückkehr von Großherzogin Charlotte wieder nach Luxemburg zurück. Noch im selben Jahr wird er zum Oberst der jungen Luxemburger Armee ernannt.
Am 9. April 1953 heiratete der Erbgroßherzog Prinzessin Joséphine-Charlotte von Belgien. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Von 1951 bis 1961 war der Erbgroßherzog Mitglied des Staatsrats und erhielt dadurch Einblick in das politische Leben des Landes. Am 12. November 1964 bestieg Jean den Thron, den er 36 Jahre später an seinen ältesten Sohn Henri übergeben sollte (7. Oktober 2000). Fünf Jahre später wurde Jean zum Witwer, nachdem Joséphine-Charlotte am 10. Januar 2005 im Alter von 77 Jahren gestorben war.
Geschätzt wird Grand-Duc Jean in der Luxemburger Bevölkerung als ruhiger, eher zurückhaltender Mensch. Er wuchs mit der Zeit in seine Rolle hinein, überwand seinen doch eher scheuen Charakter und wurde bald zum Liebling der Nation. Ein „grand monsieur“, wie der Franzose es treffend ausdrückt. Sein Name steht Pate für vieles im Land, u.a. für das „Musée d’art moderne Grand-Duc Jean“, kurz Mudam.
De Maart


























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