Tschüss Plastiktüte

Tschüss Plastiktüte
(dpa)

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Zum Schutz der Umwelt sollen Verbraucher beim Einkaufen bald weniger Plastiktüten benutzen. Eine entsprechende EU-Richtlinie ist jetzt unter Dach und Fach.

In der Europäischen Union soll der Verbrauch von Plastiktüten bis 2025 drastisch eingeschränkt werden. Das Europaparlament brachte am Dienstag eine entsprechende Richtlinie auf den Weg. Die Neuregelung sieht vor, dass der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von derzeit rund 200 dünnen Kunststofftüten bis 2019 auf 90 reduziert wird. Bis 2025 soll der maximale Verbrauch auf durchschnittlich 40 Tüten pro Jahr und Bürger gedrosselt werden.

Situation in Luxemburg
Schon 2004, wurde in Luxemburg ein erster Schritt weg von der Plastiktüte gemacht, als mit der „Öko-Tut“ ein wiederverwendbarer und zu 100 Prozent recycelbarer Einkaufsbeutel in verschiedenen Supermärkten und Geschäften als Alternative zur Einwegtüte angeboten wurde.

2007 dann ging man einen Schritt weiter. Die Plastik-Einwegtüten wurden abgeschafft und durch die „Öko-Tut“ ersetzt. Für drei Cent gibt es weiterhin Tüten aus teilweise recyceltem Kunststoff.

Nur noch 18 Tüten werden seitdem laut EU-Statistiken hierzulande pro Jahr und pro Kopf gebraucht. Zum Vergleich: Der europäische Durchschnitt lag bei 176 Einwegtüten.

Die EU gibt nur das Ziel vor, über den Weg dahin kann jeder Mitgliedstaat entscheiden. Dazu können Regierungen bis Ende 2018 Gebühren oder Pfand für Plastiktüten einführen, die für den Verbraucher abschreckend sind. Sie können auch die Verwendung herkömmlicher Kunststofftüten ganz verbieten. Wenn sie dies ablehnen, müssen sie andere Maßnahmen ergreifen, um die Vorgaben bis 2019 beziehungsweise 2025 zu erfüllen.

EU setzt Grenzen

Ausgenommen von den neuen Vorschriften sind dicke Plastiktüten, die in der Regel mehrfach verwendet werden. Das Gleiche gilt für sehr dünne Tüten, in die in Supermärkten Obst oder Wurstwaren verpackt werden. Damit soll ein Ausweichen auf noch umweltschädlichere Verpackungen – wie geschäumte Kunststoffschalen- vermieden werden. Auf diesen Kompromiss hatten sich Unterhändler des Europaparlaments und der 28 EU-Staaten bereits im Dezember geeinigt.

Mit dem abschließenden Votum des Europaparlaments ist der Weg für die Neuregelung nun frei. Ziel der Richtlinie ist es, die Umwelt besser vor Plastikmüll zu schützen. Nach Angaben der Brüsseler Kommission nutzen EU-Bürger derzeit jährlich rund 100 Milliarden Plastiktüten. Davon werden acht Milliarden nicht ordnungsgemäß entsorgt, sondern landen in der Natur – vor allem in Flüssen, Seen und Meeren.

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