Trump auf Siegeskurs

Trump auf Siegeskurs
(Reuters/Lucas Jackson)

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Zusammenfassung: Bei der Präsidentenwahl in den USA zeichnet sich ein Sieg des Republikaners Donald Trump ab.

Der Milliardär triumphierte in vielen Schlüsselstaaten, in denen der Ausgang lange auf Messers Schneide stand. Darunter sind auch Bundesstaaten, die seine Kontrahentin Hillary Clinton eigentlich fest für sich verbucht hatte.

Sollte Trump gewinnen, könnte er zudem auf die Unterstützung eines republikanisch dominierten Kongresses hoffen, wenn er im Januar als Nachfolger von Präsident Barack Obama ins Weiße Haus einzieht. Denn aller Voraussicht nach gelang es den Demokraten nicht, wenigstens den Senat zurückzuerobern.

Die Finanzmärkte, die auf einen Sieg der Ex-Außenministerin gesetzt hatten, reagiert schockiert. Weltweit verbuchten die Börsen massive Abschläge.

Es war eine der spannendsten Wahlnächte in der amerikanischen Geschichte. In zahlreichen Bundesstaaten lieferten sich die Rivalen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Oft machten nur wenige Tausend Stimmen den Unterschied aus. Trump gewann nicht nur in Bundesstaaten, die traditionell republikanisch wählen. Es gelang ihm auch, mehrere der sogenannten Swing States zu erobern, in denen von Wahl zu Wahl mal die Republikaner, mal die Demokraten die Nase vorne haben.

Gegen 8.00 Uhr MEZ hatte Trump fast die für einen Sieg nötige Schwelle von 270 Wahlleuten erreicht. Diese werden proportional zur Bevölkerungszahl in den einzelnen Staaten vergeben. In den Umfragen vor der Wahl lag Clinton hier deutlich in Führung, weshalb Trump möglichst viele Swing States für sich entscheiden musste.

„Vielen Dank für alles“

Bereits gegen 3.00 Uhr twitterte Clinton, es gebe so viel, worauf ihre Mitarbeiter stolz sein könnten. „Was auch immer heute Nacht passiert, vielen Dank für alles.“ Die Ex-Außenministerin wäre die erste Frau im US-Präsidentenamt und die Nachfolgerin des ersten Schwarzen als Staatsoberhaupt, Obama, an, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten kann.

Im Wahlkamp hatte es mehrfach so ausgesehen, als ob das Rennen gegen Clinton für Trump gelaufen sei – etwa nachdem ein Video aus dem Jahr 2005 mit sexistischen Äußerungen auftauchte. Dennoch er kämpfte sich zurück, wobei er davon profitierte, dass auch Clinton alles andere als eine beliebte Kandidatin ist.

In der Schlussphase des Wahlkampfs kochte erneut die sogenannte E-Mail-Affäre hoch, die Clintons Gegner gerne als Beleg für deren Geheimniskrämerei ins Feld führen. Zwar wurde sie vom FBI entlastet. Das änderte aber nichts daran, dass viele Amerikaner Clinton als Vertreterin des politischen Establishments sehen, der man nicht vertrauen könne.
Wer auch immer gewinnt, auf den nächsten Präsidenten kommt die Herkules-Aufgabe zu, das zutiefst gespaltene Land wieder zu einen.