„Troika“ rechnet mit drittem Hilfspaket

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(dpa)

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Nach Berichten des Nachrichtenmagazins "Spiegel" scheint Rettungspaket Nummer Drei für das pleitebedrohte Griechenland unausweichlich. Jean-Claude Juncker sprach sich kürzlich gegen eine weitere Geldspritze.

Die internationalen Finanzkontrolleure halten nach „Spiegel“-Informationen ein drittes Milliarden-Rettungspaket für Griechenland für erforderlich. Wie das Nachrichtenmagazin schreibt, ist aus Sicht der „Troika“ von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) nicht garantiert, dass sich das von der Staatspleite bedrohte Euro-Land wie geplant schon 2015 wieder selbstständig Kredite besorgen kann.

Deshalb habe Griechenland von 2015 bis 2020 möglicherweise einen „externen Finanzbedarf von bis zu 50 Milliarden Euro„, zitiert der „Spiegel“ aus einem Entwurf des jüngsten „Troika“-Berichts zur Lage in Griechenland hieß. Die Passage sei aber auf Druck auch der deutschen Regierung gestrichen worden.

Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker sprach sich bereits deutlich gegen ein drittes Hilfspaket für das pleitebedrohte Griechenland. Juncker sagte: „Wir wollen Hilfe leisten und Griechenland nicht erniedrigen.“ Er sprach sich für einen „Aufbaukommissar“, erntete jedoch dafür herbe Kritik.

Zweites Hilfspaket

Auf Geheiß der Euro-Finanzminister lief das Hilfsprogramm inzwischen an – wenn auch unter zwei „notwendigen Bedingungen“ für die Auszahlung. Dazu zählt laut Mitteilung ein erfolgreicher Schuldenschnitt mit hoher Beteiligung privater Gläubiger und eine positive Bewertung des Athener Sparkurses.

Wie der „Spiegel“ weiter schreibt, fürchtet die EZB jedoch eine zu geringe Beteiligung an der Umschuldung. Um den Schuldenberg Athens zu verringern, sollen Banken, Versicherungen und Fonds auf Forderungen an Athen in Höhe von 107 Milliarden Euro freiwillig verzichten. Das entspräche einem Schuldenschnitt von 53,5 Prozent. Griechenland will Anleger notfalls per Gesetz zwingen, bei dem Forderungsverzicht mitzumachen. Das funktioniert über nachträglich eingefügte Umschuldungsklauseln, sogenannte Collective Action Clauses (CAC). „Wahrscheinlich müssen die rückwirkenden Umschuldungsklauseln aktiviert werden“, verlautete dem „Spiegel“-Bericht zufolge aus dem Umfeld der EZB.