Toter und Verletzte bei Explosionen

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STOCKHOLM - Bei Explosionen in der Innenstadt der schwedischen Hauptstadt ist am Samstag ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter ums Leben gekommen. Eine Person wurde verletzt.

Knapp zwei Wochen vor Weihnachten ist die schwedische Hauptstadt Stockholm offenbar nur knapp einem verheerenden Terroranschlag entgangen. Bei zwei Explosionen in einer belebten Einkaufstraße starb am Samstagnachmittag ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter. Zwei Passanten wurden leicht verletzt. Schwedens Außenminister sprach in der Nacht zum Sonntag von einem versuchten Terroranschlag. Die Polizei wollte auch mehr als zwölf Stunden nach den Explosionen nicht Stellung zu einem terroristischen Hintergrund nehmen. Sie kündigte eine Erklärung für 10.00 Uhr an.

Schweden bisher von Bomben-Terror verschont
Schweden hat mit den Stockholmer Anschlag vom Samstag zum ersten Mal Bombenterror mit islamistischen Hintergrund erlebt. Morddrohungen durch gewaltbereite Islamisten ist immer wieder der Zeichner Lars Vilks ausgesetzt. Zwei Jahre nach den weltweit umstrittenen dänischen Mohammed-Karikaturen der Zeitung «Jyllands-Posten» stellte er 2007 eine Zeichnung mit dem Propheten Mohammed als Hund aus. Seitdem wurde Vilks mehrfach tätlich angegriffen. Zwei Islamisten versuchten vergeblich, sein Haus in Südschweden in Brand zu setzen. Sie wurden gefasst und verurteilt.Politische Gewalt haben die Stockholmer bei Anschlägen auf führende Politiker erlebt. Am 28. Februar 1986 erschoss ein Mann den damaligen Ministerpräsidenten Olof Palme. Am 11. September 2003 starb Außenministerin Anna Lindh nach Messerstichen eines spontan handelnden Attentäters bei einem Kaufhausbesuch.

Polizeisprecher Kjell Lindgren teilte am Sonntagmorgen im Rundfunk mit, einer der beiden Verletzten müsse weiter im Krankenhaus behandelt werden. Es bestehe aber keine Lebensgefahr.

Drohmails

Der Selbstmordattentäter hatte sich am Samstag in die Luft gesprengt. Er war sofort tot. Wenige Minuten zuvor war 200 Meter entfernt ein Auto explodiert. Sowohl bei der Polizei wie bei der Nachrichtenagentur TT gingen kurz vor den Explosionen Drohmails ein. Darin rief ein Mann zum „heiligen Krieg“ gegen Schweden auf.

Nach offiziell nicht bestätigten Absender der Zeitung „Aftonbladet“ soll der 28-jährige Absender identisch mit dem Selbstmordattentäter sein. Nach Medienangaben trug der Täter sechs miteinander verbundene Rohrbomben, von denen nur eine explodierte.