„Taschenspieler-Tricks ohne Inhalt“

„Taschenspieler-Tricks ohne Inhalt“
(dpa-Symbolbild)

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Die Forderung der Religionsgemeinschaften für einen einheitlichen Unterricht stößt auf unterschiedliche Meinungen. CSV und AHA reagieren.

Die Religionsgemeinschaften in Luxemburg schlagen in einem Memorandum von Dienstag einen einheitlichen Religionsunterricht vor. Alle acht mit dem Staat konventionierten Kirchen sollten sich an einem Glaubensunterricht beteiligen, so die Forderung. Die CSV begrüßt diese Idee und spricht dabei von einer „fast schon historischen Dimension für Luxemburg und das hiesige Schulsystem“.

CSV-Präsident Marc Spautz spricht von einem „Schritt im Sinne von mehr Toleranz, mehr Kohäsion und Festigung der Glaubensfreiheit“. Kein gutes Haar lässt er an Schulminister Claude Meisch (DP). Er wirft ihm wenig Weitsicht bei dem Thema vor. „Ablehnung statt argumentativer Debatte ist hier der falsche Weg“, mein Spautz.

„Taschenspielertricks“

Minister Meisch hatte der Forderung der Religionsgemeinschaften eine klare Absage erteilt. Er begründet dies mit den aktuellen Regieungszielen. „Dies sei damit nicht zu vertreten. Ein gemeinsamer Unterricht müsse außerhalb der Schulstunden stattfinden,“ begründete Meisch.

Die „Allianz vun Humanisten, Atheisten an Agnostiker“ (AHA) spricht bei dem Vorschlag der acht Religionsgemeinschaften von „Taschenspielertricks ohne Inhalt“. Anhand einer kollektiven Solidaritätsbekundung wird versucht, Druck auf Regierung und Gesellschaft auszuüben, meint AHA am Donnerstag. Die Vereinigung spricht von einem erneuten Versuch der Einmischung in Belange der öffentlichen Schule. Für sie ist vielmehr der gemeinsame Dialog aller Schüler wichtig, wo zentrale Fragen des Zusammenlebens artikuliert werden. Nur durch die Vermittlung universeller menschlicher Werte können wir in einer pluralistischen Gesellschaft zukunftsfähig sein, begründet AHA.