Soldaten gegen streikende Textilarbeiter

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In Kambodscha haben am Donnerstag Soldaten eine Demonstration streikender Textilarbeiter aufgelöst. Die Arbeiter fordern mehr Lohn.

Die Ehefrau eines der Anführer, Prak Sovannary, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Demonstranten seien friedlich gewesen, die Soldaten hingegen seien gewaltsam vorgegangen und hätten auch Teilnehmer der Kundgebung festgenommen. Die Militärpolizei bestätigte die Festnahmen. Die kambodschanische Liga zur Durchsetzung und Verteidigung der Menschenrechte verurteilte den Einsatz der Spezialeinheit 911. Dies sei eine „beunruhigende neue Taktik“ der Behörden.

Die Demonstration am Donnerstag fand vor der Fabrik Yak Jin in der Hauptstadt Phnom Penh statt. Nach Angaben der Menschenrechtsliga wurden rund ein Dutzend Demonstranten festgenommen. Unter ihnen seien auch Mönche, welche die Ziele der Arbeiter unterstützten.

In der Textilindustrie Kambodschas sind rund 650.000 Menschen tätig. 400.000 von ihnen nähen für internationale Modemarken wie Gap, Nike und H&M. Der Sektor ist eine wichtige Devisenquelle für das verarmte asiatische Königreich. In letzter Zeit häuften sich Proteste gegen die Arbeitsbedingungen und Löhne.

Die Textilarbeiter fordern eine Verdopplung des Mindestlohns von derzeit 80 Dollar (57 Euro). Eine von der Regierung zugesagte Erhöhung auf 95 Dollar ab April lehnen die Gewerkschaften als unzureichend ab.