„Sie sollten uns schwimmen gehen lassen“

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(dpa)

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Der saudische König will an der Côte d'Azur seine Sommerfrische verbringen. Dafür braucht er viel Platz. Ein Strand wird eigens gesperrt. Es gibt bereits 100.000 Gegner.

Der Strand ist gesperrt und der Ärger weiter groß: Kurz vor der Ankunft des saudiarabischen Königs Salman mit einer riesigen Gefolgschaft an der französischen Mittelmeerküste haben die Behörden am Samstag einen kleinen Küstenabschnitt vor dem königlichen Anwesen in Vallauris für die Öffentlichkeit geschlossen.

Auch eine Online-Petition, die bereits mehr als 100.000 Unterzeichner fand, konnte dagegen nichts ausrichten. Salmans Privatjet sollte am Nachmittag in Nizza landen, von dort wollte der Monarch auf direktem Weg in seine Villa bei Cannes weiterfahren.

Ärger

In der Petition werden die Behörden aufgefordert, den Strand als „öffentliches Eigentum“ für alle offenzuhalten. Der „Grundsatz der Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz“ müsse garantiert werden. Eine Einwohnerin von Vallauris sagte, sie habe das ganze Theater „satt“. Natürlich müsse die Sicherheit des Königs gewährleistet werden, aber „sie sollten uns schwimmen gehen lassen“.

Der 79-jährige Salman reist mit einem gewaltigen Tross aus Saudi-Arabien an: Insgesamt 1000 Menschen, davon rund 700, die zu seiner Gefolgschaft gehören. Die wenigsten von ihnen werden während des wohl dreiwöchigen Urlaubs im Anwesen des Königs wohnen – vielmehr wurden in Luxushotels in Cannes und in der Umgebung mehr als 450 Zimmer reserviert.

Herrscherfamilie

Die französische Polizei wird mit zahlreichen Beamten die Umgebung des Anwesens sichern, das 1979 von der saudiarabischen Herrscherfamilie erworben wurde und sich einen Kilometer an der Mittelmeerküste entlang zieht.

Im Vorfeld des Besuchs hatten bereits mehrere illegale Umbaumaßnahmen für Ärger mit den Behörden gesorgt.

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