Ryanair schuldet Frankreich Millionen

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Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair soll in Frankreich Sozialabgaben in Millionenhöhe nachzahlen. Das Unternehmen denkt allerdings nicht daran. Der Streit mit den Franzosen soll notfalls bis vor das höchste EU-Gericht gehen.

Europas größter Billigflieger Ryanair soll wegen Verstößen gegen das französische Sozialrecht eine Geldstrafe und Schadensersatz in Höhe von acht Millionen Euro zahlen. Ein Gericht in Aix-en-Provence sah es am Mittwoch als erwiesen an, dass die Beschäftigungspraxis des Unternehmens am Standort Marseille-Marignane illegal war. Ryanair hatte dort zwischen 2007 und 2010 vier Maschinen stationiert. Die knapp 130 Beschäftigten waren allerdings nicht in Frankreich, sondern in Irland angemeldet.

Ryanair soll nun unter anderem für die in Frankreich nicht gezahlten Sozial- und Rentenabgaben Schadensersatz leisten. Das Unternehmen bezifferte den geforderten Betrag am Mittwoch auf acht Millionen Euro – inklusive einer Geldstrafe in Höhe von 200.000 Euro. Die Staatsanwaltschaft hatte gefordert, den Gegenwert von vier Flugzeugen vom Typ Boeing 737 als Ausgangsbasis für eine Verurteilung zu nehmen. Eine Boeing 737 kostet laut Listenpreis mindestens 56 Millionen Euro.

Ryanair kündigte nach der Urteilsverkündung an, gegen den Schuldspruch umgehend Einspruch einzulegen. Nach Auffassung der Fluggesellschaft war es nach EU-Recht absolut legal, die Beschäftigten in Irland anzumelden. Sollte Ryanair auch von EU-Gerichten zur Zahlung der Sozialabgaben in Frankreich verurteilt werden, sei man fest entschlossen, einen Großteil des Betrages vom irischen Staat zurückzufordern, hieß es. Ryanair könne nicht gezwungen werden, Sozial- und Rentenabgaben doppelt zu zahlen.