Russland schickt 12 Kriegsschiffe

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Der Countdown für einen Militärschlag gegen Syrien läuft. Russland entsendet 12 Kriegsschiffe vor die Küste Syriens. Es gilt als Warnung gegen den Westen. Syrien verlegt Truppen.

Laut der israelischen Zeitung „The Times of Israel“ sollen die 12 Kriegsschiffe vor dem von Russland beantspruchten syrischen Mittelmeerhafen Tartus patroullieren. US-Kreise sprechen von einem „Muskelspiel“ der Russen.

Die geplante Strafaktion unter amerikanischer Führung könnte nach US-Medienberichten bereits an diesem Donnerstag beginnen – die meisten Experten rechnen allerdings mit einem späteren Angriff. In New York kam der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch zu weiteren Beratungen zusammen. Parallel dazu berieten Krisenstäbe in Washington, London und Paris. Die Chancen, nach zweieinhalb Jahren Bürgerkrieg mit mehr als 100 000 Toten doch noch zu einer gemeinsamen Linie der Staatengemeinschaft zu kommen, sind jedoch gering.

10.000 Syrier auf der Flucht

In Syrien selbst setzte ein UN-Expertenteam nach eintägiger Zwangspause seine Suche nach Spuren des mutmaßlichen Giftgas-Angriffs fort, bei dem in der Nähe von Damaskus vor einer Woche mehrere Hundert Menschen getötet wurden. Die Chemiewaffen-Inspekteure prüfen, ob tatsächlich das Assad-Regime dahinter steckt. Es soll erste Beweise geben.

Nach Angaben von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon wird das Team „noch vier Tage“ brauchen, um Beweise zu sichern. Dies spricht gegen einen baldigen Beginn des Angriffs: Als einigermaßen sicher gilt, dass die Strafaktion erst anläuft, wenn die UN-Mitarbeiter Syrien verlassen haben. Frühestmöglicher Termin wäre dann Montag. Aus Angst vor einem Angriff sind immer mehr Syrer auf der Flucht. Allein die Grenze nach Libanon überquerten binnen 24 Stunden mehr als 10.000 Menschen.

Syrische Armee verlegt Truppen

In Syrien mehren sich die Hinweise, dass die Armee in Erwartung eines Militärschlages wichtige militärische Einrichtungen verlegt und Stellungen räumt. Anwohner und Rebellen berichteten am Mittwoch, das Gebäude des Generalstabes in der Innenstadt von Damaskus sei teilweise geräumt worden. Auch aus dem Gebäude des Luftwaffenkommandos und verschiedenen Einrichtungen von Sicherheitskräften sollen Mitarbeiter und Material abgezogen worden sein. Den Berichten zufolge handelte es sich bei dem Material um Akten und leichte Waffen.

Der zu den Rebellen übergelaufene Brigadegeneral Mustafa al-Scheich erklärte, der Generalstab werde in Einrichtungen nördlich von Damaskus verlegt. „Verschiedene Stäbe werden in Schulen und unterirdische Bunker gebracht“, sagte er von einem unbekannten Ort in Syrien aus.