Russland kritisiert NATO-Pläne

Russland kritisiert NATO-Pläne
(Naweed Haqjoo/ dpa)

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Russland kritisiert die Entsendung von rund 4.000 zusätzlichen NATO-Soldaten nach Osteuropa scharf. Die Pläne stünden im Widerspruch mit bereits bestehenden Abkommen mit dem transatlantischen Bündnis.

Russland hat die Entsendung von rund 4.000 zusätzlichen NATO-Soldaten nach Osteuropa scharf kritisiert. Die Pläne stünden im Widerspruch zu bestehenden Abkommen Russlands mit der NATO, die militärische Zurückhaltung forderten, sagte der ranghohe russische Diplomat Andrej Kelin am Mittwoch in Moskau.

1.000 Soldaten

Die NATO hatte am Vortag beschlossen, je 1.000 Soldaten in Polen, Lettland, Estland und Litauen zu stationieren. Auch Deutschland will Truppen dafür bereitstellen.

„Dies wird eine sehr gefährliche Verlegung von Militärkräften relativ nah an unsere Grenze“, sagte Kelin der Agentur Interfax. Er bezog sich auf die NATO-Russland-Grundakte von 1997. Das Abkommen regelt Zusammenarbeit und Sicherheit zwischen Russland und der Allianz.

Ein schlechtes Signal

Kelin sagte, dass bislang kein Bruch der Akte erkennbar sei, doch dass der Schritt ein schlechtes Signal sei. Außenminister Sergej Lawrow betonte, Russland wolle keine Konfrontation mit der NATO.

Russland habe die diplomatischen, organisatorischen, politischen und militärischen Mittel, um auf NATO-Aktivitäten zu reagieren, sagte Verteidigungspolitiker Franz Klinzewitsch. Der Moskauer Experte Alexej Malaschenko warnte vor einer Verschlechterung der Beziehungen zur NATO. „Das wird nicht zu einem Krieg führen, aber eine russische Reaktion wird es geben“, meinte der Politologe vom Carnegie-Zentrum.