Putschversuch in der Türkei

Putschversuch in der Türkei

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In der Türkei versuchten Teile des Militärs einen Putschversuch. Mitten in der Nacht kehrte Präsident Erdogan wie ein Triumphator an den Istanbuler Flughafen zurück und sagte, die Putschisten würden einen sehr hohen Preis bezahlen. In der Stadt waren weiter Explosionen und Schüsse zu hören. Berichte sprechen von dutzenden Toten. +++ Live-Ticker +++

In der Türkei hatten Militärs am Freitagabend geputscht. Nach eigenen Angaben übernahmen sie die Kontrolle des gesamten Landes. Doch ganz offensichtlich gab es Gegenwehr anderer Offiziere und Soldaten. Aus Istanbul und Ankara wurden Gewaltakte gemeldet.

Bisher drei Mal geputscht

In der Türkei hatte das Militär bereits in den Jahren 1960, 1971 und 1980 geputscht. Danach entwickelte sich das Land zu einer stabilen Demokratie und zum engen Partner der Europäischen Union.

Doch wurde es in den vergangenen Monaten von diversen Krisen erschüttert: Terroranschläge häuften sich, der Kurdenkonflikt im Südosten des Landes brach wieder auf und die Folgen des Bürgerkriegs in Syrien trafen auch die Türkei, die mehr als zwei Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat. Präsident Recep Tayyip Erdogan regierte zuletzt immer autokratischer.

Die Gülen-Bewegung

Für die meisten innenpolitischen Krisen macht Präsident Recep Tayyip Erdogan seit längerem die mächtige Bewegung des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen mitverantwortlich. Erdogan wirft seinem einstigen Verbündeten vor, einen Staat im Staate errichten zu wollen und seinen Sturz zu betreiben.

Der heute 75-jährige Gülen hat sich ursprünglich als einflussreicher islamischer Prediger einen Namen gemacht. Bis in die 80er Jahre hinein wirkte er als Iman in verschiedenen türkischen Städten. Mit seinen Predigten und Büchern über den Islam, über Bildungs- und Wissenschaftsfragen begeisterte Gülen viele Gläubige. Seit 1999 lebt der gesundheitlich angeschlagene Prediger im US-Staat Pennsylvania.

Die Regierung erklärte den Putsch schon nach wenigen Stunden für abgewendet. Regierungschef Yildirim meldete die Festnahme von mindestens 130 Putschisten. Präsident Erdogan kündigte Rache an.

Live-Ticker und Videos:

5.10 Uhr – Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hat alle Parteien für Samstagnachmittag zu einer Sondersitzung ins Parlament bestellt, wie Lokalmedien berichten.

5.07 Uhr – Regierungskreisen zufolge gibt es auch in Istanbul Todesopfer. Die Angriffe auf das Parlament in Ankara hielten noch an. Der örtliche Widerstand von Putschisten in Ankara und Istanbul werde aber bald beendet. Der Flughafen von Istanbul befinde sich unter Kontrolle regierungstreuer Soldaten.

4.55 Uhr – Bei Zusammenstößen sind dem Fernsehsender NTV zufolge allein in der Hauptstadt Ankara mindestens 42 Menschen getötet worden. In mehreren Stadtvierteln waren am frühen Samstagmorgen weiterhin Schüsse zu hören.

4.39 – Der Atatürk-Flughafen in Istanbul soll um 6.00 Uhr Ortszeit seinen normalen Betrieb wieder aufnehmen, wie es in einer Mitteilung der Fluggesellschaft Turkish Airlines bei der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu heißt.

4.24 Uhr – Erdogan sagt, bei den Putschisten handele es sich um eine Minderheit in den Streitkräften. „Wir haben mit der Operation begonnen, das Militär vollständig zu säubern. Und wir werden diese Operation weiterführen.“

4.15 Uhr – Ministerpräsident Yildirim sagt laut CNN Türk, aufständische Soldaten feuerten in Istanbul und Ankara weiter aus der Luft. Er fügt hinzu, im Zusammenhang mit dem Putschversuch seien 130 Menschen festgenommen worden.

4.12 – UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat alle Beteiligten zum Gewaltverzicht aufgerufen. „Die Gewährleistung der fundamentalen Rechte, inklusive Rede- und Versammlungsfreiheit, bleiben von zentraler Bedeutung“, sagte Ban weiter. Jegliche Einmischung des Militärs in Staatsangelegenheiten sei nicht akzeptabel.

4.02 Uhr – Auch im Morgengrauen sind in Istanbul weiter Schüsse und Explosionen zu hören.

3.55 Uhr – Im Gebäudekomplex des Parlaments ist eine Bombe explodiert und hat mehrere Polizisten verletzt. Tote gebe es aber nicht und alle Abgeordneten seien in Sicherheit, sagte Parlamentspräsident Kahraman am frühen Samstagmorgen. Sie befänden sich in Schutzräumen des Parlaments.

3.48 Uhr – Die Putschisten in der Türkei haben nach Angaben von Präsident Erdogan dessen Generalsekretär entführt. Auch gebe es keine Informationen über den Generalstabschef. Erdogan sagte auch, der Regierungschef habe Order gegeben, jene auszulöschen, die aus der Luft feuerten.

3.44 Uhr – Erdogan behauptet, das Hotel an der türkischen Küste, in dem er sich befunden habe, sei nach seiner Rückkehr nach Istanbul bombardiert worden.

3.40 Uhr – Erdogan macht die Bewegung des Predigers Fethullah Gülen für den Putschversuch verantwortlich. „Das war die Parallelorganisation höchstpersönlich“, sagte Erdogan am Samstagmorgen in Istanbul. „Sie werden einen sehr hohen Preis für diesen Verrat zahlen.“

3.35 Uhr – Beim Putschversuch in der Türkei sind offenbar Dutzende Menschen verletzt worden. Allein in das Haydarpasa-Numune-Krankenhaus seien mindestens 150 Verletzte aufgenommen worden, sagte ein Vertreter der Klinik in der Nacht zum Samstag der Nachrichtenagentur AP. Er wollte nicht sagen, ob es Tote gab. Der Sender NTV hatte aber gemeldet, dass sechs Tote in die Einrichtung gebracht worden seien.

3.01 Uhr – Erdogan sagt dem Sender Fox TV zufolge, es habe den Versuch eines Aufstandes gegeben gegen die Solidarität und die Einheit des Landes. Diejenigen, die daran beteiligt seien, würden die nötige Antwort erhalten, unabhängig davon, aus welchen Institutionen sie stammten, ergänzt Erdogan.

3.00 Uhr – Außerhalb des Istanbuler Flughafens zeigen Bilder des Senders NTV Präsident Erdogan, umgeben von Anhängern.

2.51 Uhr – Einem Reuters-Reporter zufolge übergeben auf dem Taksim-Platz in Istanbul rund 30 an dem Putschversuch beteiligten Soldaten ihre Waffen an bewaffnete Polizisten.

2.45 Uhr – Der private TV-Sender CNN Türk hält die Ausstrahlung von Nachrichten an. Der Moderator sagt, Soldaten im Studio hätten die Kontrolle übernommen.

2.43 Uhr – Einem Reuters-Reporter zufolge kommt es auf dem Atatürk-Flughafen zu einer gewaltigen Explosion.

2.36 Uhr – In der Nähe des Taksim-Platzes in Istanbul sind zwei laute Explosionen zu hören. Dies berichtet ein Reuters-Reporter.

2.27 Uhr – Einem Reuters-Reporter zufolge wird das Parlamentsgebäude in Ankara von zwei weiteren Explosionen erschüttert.

2.26 Uhr – Der Sender NTV berichtet, 13 Soldaten seien bei dem Versuch festgenommen worden, ins Präsidialbüro in Ankara einzudringen.

2.30 Uhr – Ein Überblick zur Lage in der Türkei:

Nach dem Putschversuch des Militärs ist die Situation in der Türkei nach Angaben von Ministerpräsident Binali Yildirim wieder „weitgehend unter Kontrolle“. Yildirim sprach
vor wenigen Minuten im Nachrichtensender NTV von einem „idiotischen“ Versuch, der „zum Scheitern verurteilt“ gewesen sei.

Während in Ankara noch das Parlament bombardiert wurde, verkündete auch der türkische Geheimdienst MIT bereits eine „Rückkehr zur Normalität“. Das Parlamentsgebäude im Zentrum der türkischen Hauptstadt wurde von einer Bombe getroffen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. AFP-Reporter hörten eine heftige Explosion gefolgt von Schusssalven.

Explosionen bei Regierungsgebäuden

Nach Angaben eines Sprechers wurde auch das Gebäude des Geheimdienstes MIT angegriffen. Es habe dort aber keine Toten oder Verletzten gegeben. Der Putschversuch sei „vereitelt“ worden.

Die Armee hatte am Freitagabend die Übernahme der Macht in der Türkei verkündet, das Kriegsrecht ausgerufen und eine Ausgangssperre verhängt. Die Armee bezog an strategisch wichtigen Punkten in Istanbul und Ankara Stellung. Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte den Militärputsch als einen „Aufstand einer Minderheit in der Armee“ und rief die Türken auf, sich der versuchten Machtübernahme auf der Straße entgegenzustellen.

Medienberichten zufolge eröffnete das Militär an einer Bosporus-Brücke in Istanbul das Feuer auf eine Menschenmenge. In Ankara wurden demnach mindestens 17 Polizisten bei Gefechten mit den Putschisten getötet. Es waren mehrere Explosionen zu hören. Zudem soll ein Kampfjet einen Militärhelikopter der Putschisten abgeschossen haben.

Erdogan musste auf sein Smartphone zurückgreifen, um mit den Medien kommunizieren zu können

Der bisherige News-Ticker zur Türkei:

2.25 Uhr – Die Spitzen der EU fordern eine schnelle Rückkehr zur staatlichen Ordnung der Türkei. „Die EU unterstützt die demokratisch gewählte Regierung, die Institutionen des Landes und die Rechtsstaatlichkeit“, heißt es in einer am Rande des Asem-Gipfels in Ulan-Bator veröffentlichten Erklärung. „Die Türkei ist ein Schlüsselpartner der EU.“

2.20 Uhr – Einem Regierungsvertreter zufolge landet Erdogans Flugzeug in Istanbul.

2.16 Uhr – Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim sagte nach Angaben aus dem Präsidialamt, Armeechef Hulusi Akar habe die Kontrolle über die Streitkräfte. Aus dem Präsidialamt hieß es, bei den Putschisten handele es sich „um eine kleine Gruppe“ von Offizieren aus der Gendarmerie und der Luftwaffe, die der Gülen-Bewegung nahestünden.

2.13 Uhr – Der türkische Staatssender TRT ist wieder auf Sendung. Die Putschisten hatten den Sender zwischenzeitlich unter ihre Kontrolle gebracht.

2.11 Uhr – Der Putschversuch in der Türkei hat nach Angaben des Pentagons keine Auswirkungen auf die US-Soldaten in der Luftwaffenbasis Incirlik. Die Operationen gegen den Islamischen Staat (IS) von dort aus würden fortgesetzt, teilte ein Sprecher mit. Man beobachte die Situation genau. Die USA fliegen von Incirlik aus Luftangriffe gegen den IS.

1.54 Uhr – Der türkische Ministerpräsident Yildirim sagt, die Situation sei größtenteils unter Kontrolle. Er spricht erneut von einem Akt der Rebellion seitens der Gülen-Bewegung.

1.52 Uhr – Kanzlerin Merkel ist in laufendem Kontakt mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Vizekanzler Sigmar Gabriel und Kanzleramtsminister Peter Altmaier, teilt Regierungssprecher Seibert mit. Die Bundesregierung betone ihre „Unterstützung für die gewählte Regierung“, ergänzt er.

1.50 Uhr – Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini fordert „Zurückhaltung und Respekt für demokratische Institutionen“ in der Türkei. Sie schreibt auf Twitter, dass sie in „konstantem Kontakt“ mit den EU-Delegationen in Ankara und Brüssel sei.

1.47 Uhr – Vom Atatürk-Flughafen in Istanbul sollen schon bald wieder Maschinen internationale Ziele ansteuern, wie die europäische Flugaufsichtsbehörde Eurocontrol meldet. Ankünfte hingegen blieben ausgesetzt, da der Flughafen überfüllt sei.

1.45 Uhr – Dem Sender Fox TV zufolge feuert ein Hubschrauber auf das Parlament in Ankara.

1.37 Uhr – Laut der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu wird das Parlamentsgebäude in Ankara von einer Bombe getroffen. In Instanbul ist Reuters-Reportern zufolge eine große Explosion zu hören.

1.25 Uhr – US-Außenminister John Kerry sichert der demokratisch gewählten Regierung und den demokratischen Institutionen in Türkei „absolute Unterstützung“ zu. Dies habe er in einem Telefonat mit seinem türkischen Amtskollegen deutlich gemacht, sagt Kerry.

1.20 Uhr – Der Sprecher der deutschen Kanzlerin Angela Merkel mahnt die Einhaltung der demokratischen Ordnung in der Türkei an. „Alles muss getan werden, um Menschenleben zu schützen“, erklärt Steffen Seibert via Twitter.

1.13 Uhr – Eine dem Erdogan-Widersacher Gülen nahestehende Gruppe mit Sitz in den USA nennt Anschuldigungen, sie sei in den Putschversuch in der Türkei involviert, „hochgradig unverantworlich“.

1.10 Uhr – In der Zentrale der Spezialeinheiten in Ankara sind der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge 17 Polizisten getötet worden. Eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es nicht.

1.09 – Einheiten des türkischen Generalstabs, der Streitkräfte und der Polizei gehen nach den Worten von Innenminister Efkan Ala gegen die Umstürzler in den Reihen der Armee vor.

1.03 Kampfflugzeuge schießen Helikopter der Putschisten in Ankara ab.

1.01 Türkisches Militär feuert in Menschenmenge in Istanbul.

0.59 – Angesichts des Militärputsches in der Türkei hat der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos seinen Generalstab einberufen und für Militärpersonal eine Urlaubssperre verhängt.

0.56 – Nach Angaben von Ministerpräsident Binali Yildirim sind einige Anführer des Putschversuchs festgenommen worden.

0.48 – Soldaten schießen auf Anti-Putsch-Demonstranten in Istanbul.

0.35 Uhr – Die luxemburgische Regierung hat einen Reisehinweis veröffentlicht. Luxemburgische Staatsbürger, welche sich in der Türkei befinden, werden dazu aufgerufen, vorerst im Land zu bleiben und ihre Häuser nicht zu verlassen. Von Reisen innerhalb der Türkei wird abgeraten. Weitere Informationen erhalten Sie unter folgenden Nummern:

– Luxemburger Botschaft in Ankara +90 (549) 724 4104 und +90 (549) 724 4105

– Krisenstab des Luxemburger Außenministeriums (+352) 621 287 658

0.28 Uhr – Militärhubschrauber eröffnen nach einer Meldung der Agentur Anadolu das Feuer auf die Geheimdienstzentrale in Ankara. Reuters-Augenzeugen berichten zudem von zwei heftigen Explosionen im Zentrum der Hauptstadt.

0.26 Uhr – Dutzende Putschgegner ziehen in Istanbul auf die Straße.

0.25 Uhr – Erdogan macht Gülen für Putschversuch verantwortlich.

0.20 Uhr – UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ruft zur Ruhe auf. Die Vereinten Nationen verfolgten die Entwicklungen in der Türkei aufmerksam, sagt ein Sprecher Bans.

0.14 Uhr – Die türkische Regierung hat nach den Worten von Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus weiter das Sagen.

0.11 Uhr – Am Istanbuler Flughafen fielen Reuters-Reportern zufolge Schüsse.

0.08 Uhr – Unweit des türkischen Parlaments haben Panzer Reuters-Reportern zufolge das Feuer eröffnet.

0.06 Uhr – Hinter dem Umsturzversuch stehen nach den Worten des türkischen Justizministers Anhänger des Geistlichen und Erdogan-Widersachers Fethulla Gülen.

0.00 Uhr – Der iranische Außenminister Mohammad Dschawad Sarif äußert sich via Twitter tief besorgt über die „Krise“ in der Türkei. Stabilität, Demokratie und die Sicherheit der türkischen Bevölkerung seien vorrangig.

23.53 Uhr – Ein Militärhubschrauber eröffnet Reuters-Reportern zufolge das Feuer über Ankara.

23.37 Uhr – Der türkische Staatssender TRT stellt den Sendebetrieb ein.

23.34 Uhr – Erdogan ist nach eigenen Worten auf dem Weg nach Ankara.

23.33 Uhr – Der Putsch wird nach den Worten Erdogans binnen kurzer Zeit niedergeschlagen sein. Die Verantwortlichen würden vor Gericht einen hohen Preis dafür zahlen, kündigt er an.

23.30 Uhr – Staatschef Erdogan spricht via Mobiltelefon im Sender CNN Türk vom Putschversuch einer Minderheit innerhalb des Militärs. Auf diesen werde die nötige Antwort gegeben. Zugleich ruft er die Bevölkerung auf, auf die Straßen zu gehen, um ein Zeichen zu setzen.

23.24 Uhr – Ministerpräsident Yildirim erklärt auf Twitter, es werde alles getan, um den Putsch niederzuschlagen, auch wenn dies Todesopfer bedeuten sollte.

23.22 Uhr – Aus Präsidialamtskreisen verlautet, die Regierung und das Staatsoberhaupt seien weiter an der Macht. „Wir werden keine Versuche dulden, unsere Demokratie zu untergraben“, heißt es.

23.14 Uhr – Ein Ansager des türkischen Senders TRT erklärt, in der Türkei sei das Kriegsrecht verhängt worden.

23.10 Uhr – Ein Ansager des türkischen Senders TRT erklärt, das Land werde jetzt von einem „Friedensrat“ geführt. Dieser werde für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen.

23.04 Uhr – Soldaten sind der regierenden AKP zufolge in ein Parteigebäude eingedrungen. Das meldet der Sender CNN Türk unter Berufung auf einen Parteivertreter.

22.59 Uhr – Der Zugang zu Internet-Diensten wie Facebook, Twitter und YouTube in der Türkei ist nach Angaben von Internet-Beobachtergruppen eingeschränkt.

22.52 Uhr – Präsident Erdogan befindet sich nach Angaben aus Kreisen seines Büros in Sicherheit.

22.50 Uhr – Unter den Geiseln im Armee-Hauptquartier in Ankara befindet sich der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge der Militär-Stabschef.

22.47 Uhr – Alle Flüge vom Atatürk-Flughafen in Istanbul sind offenbar gestrichen worden. Das berichtet ein Zeuge unter Berufung auf einen Piloten.

22.44 Uhr – Im Militär-Hauptquartier in Ankara sind nach einem Bericht des Senders CNN Türk einige Geiseln genommen worden. In der Nähe des Polizei-Hauptquartiers seien Schüsse zu hören gewesen.

22.39 Uhr – Der Sender CNN Türk meldet, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoogan sei in Sicherheit.

Was bislang passierte:

Die türkische Armee hat im Fernsehen die Übernahme der Macht in der Türkei verkündet. „Die Macht im Land ist in ihrer Gesamtheit übernommen“, hieß es in einem im Fernsehsender NTV am Freitagabend verlesenen Erklärung des Militärs. Ein Ansager des türkischen Senders TRT erklärte, in der Türkei sei das Kriegsrecht verhängt worden. Ministerpräsident Yildirim erklärt auf Twitter, es werde alles getan, um den Putsch niederzuschlagen, auch wenn dies Todesopfer bedeuten sollte.

Erdogan ruft Bevölkerung auf, auf die Straßen zu gehen

Staatschef Erdogan spricht via Mobiltelefon im Sender CNN Türk vom Putschversuch einer Minderheit innerhalb des Militärs. Auf diesen werde die nötige Antwort gegeben. Zugleich ruft er die Bevölkerung auf, auf die Straßen zu gehen, um ein Zeichen zu setzen.

Unterdessen hat sich auch der US-Außenminister John Kerry zu Wort gemeldet. Er hoffe auf Frieden, Stabilität und Kontinuität in der Türkei. Er habe allerdings zurzeit noch nicht genug Informationen über den Stand der Dinge.
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini forderte ihrerseits die Respektierung von demokratischen Institutionen. Es müsse nun besonnen gehandelt werden.

Die Türkei leidet vor allem am Kurdenkonflikt, der unterdrückten Meinungs- und Pressefreiheit, dem Syrien-Konflikt und der aufgeweichten Gewaltenteilung. Eine Waffenruhe mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK kollabierte, seither eskaliert die Gewalt. Kritiker werfen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan vor, die Unabhängigkeit der Justiz eingeschränkt zu haben. Die politische Führung in Ankara weist das zurück. Erdogan hat allerdings mit Aussagen zum Verfassungsgericht für Wirbel gesorgt. Nachdem das Gericht einen Beschluss fasste, der zur Entlassung der Journalisten Dündar und Gül aus der Untersuchungshaft führte, sagte Erdogan: „Ich akzeptiere das nicht und füge mich der Entscheidung nicht, ich respektiere sie auch nicht.“

Die regierungsnahe Nachrichtenagentur Anadolu meldete unter Berufung auf „glaubhafte Quellen“, der Generalstabschef Hulusi Akar sei eine Geisel der Putschisten.

Präsident Erdogan befindet sich nach Angaben aus Kreisen seines Büros in Sicherheit.
CNN-Türk berichtete über eine außergewöhnliche Mobilisierung von Sicherheitskräften vor dem Sitz des Generalstabs. Zuvor waren die beiden Bosporus-Brücken in Istanbul teilweise gesperrt worden, während in Ankara türkische Kampfflugzeuge im Tiefflug zu hören waren.