Pakistanis: Streubomben zu kaufen

Pakistanis: Streubomben zu kaufen

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Großbritannien hat die Konvention gegen Streubomben unterschrieben. Ausgerechnet in London boten pakistanische Firmen nun Streumunition an.

Zwei pakistanische Waffenhersteller sind von einer großen Waffenmesse in London verwiesen worden, nachdem eine britische Abgeordnete an den Ständen der beiden Unternehmen Werbebroschüren für Streumunition entdeckt hatte.

Die Stände seien abgebaut worden, teilten die Organisatoren der Messe am Samstag mit. Die Abgeordnete, die Grüne Caroline Lucas, forderte eine Schließung der gesamten Messe.

Großbritannien ist Unterzeichner der Streubomben-Konvention, die Gebrauch, Produktion, Lagerung und Transport von Streumuntion verbietet. Dazu gehören Bomben und Granaten, die Splitter oder kleinere Bomben freisetzen und großflächig Schaden anrichten können.

Kooperation

Wie andere Unterzeichnerstaaten auch kooperiert Großbritannien mit Ländern, die das Verbot ablehnen, insbesondere die USA. Von Wikileaks veröffentlichte diplomatische US-Depeschen zufolge haben britische Diplomaten den USA zugesagt, trotz Konvention das britische Überseeterritorium Diego Garcia für den Transport von Streumunition zu nutzen. Dazu bedürfe es lediglich einer behördlichen Genehmigung. Die Enthüllung der geheimen Absprachen hatte in Großbritannien Ende 2010 die Gemüter aufgewühlt.

Die Veröffentlichung von Depeschen aus der Luxemburger US-Botschaft hatten vor kurzem auch in Luxemburg für Aufregung gesorgt. Darin hatten Luxemburger Diplomaten den USA versichert, dass der Transport von Streubomben via Luxemburg auch in Zukunft möglich sei. Außenminister Jean Asselborn zufolge sei derlei Aktion auch in Luxemburg genehmigungspflichtig. Er sei jedoch zu keinem Zeitpunkt mit einer entsprechenden Anfrage befasst worden. Wäre dies der Fall gewesen, hätte er seine Zustimmung verweigert.