Neuer Exil-Premier vereidigt

Neuer Exil-Premier vereidigt
(AFP)

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Der neue Premierminister der tibetischen Exilregierung ist am Montag in der nordindischen Stadt Dharamsala ins Amt eingeführt worden.

Der Jurist Lobsang Sangay legte um genau 9.09 Uhr (Ortszeit) vor Gästen aus dem In- und Ausland seinen Amtseid ab. Die Zahl 9 soll laut chinesischer Astrologie Glück bringen. An der Zeremonie im Tsuglagkhang-Tempel nahm auch der Dalai Lama teil.

Das geistliche Oberhaupt der tibetischen Buddhisten hatte bereits im Frühjahr den Rückzug aus dem politischen Tagesgeschäft angekündigt. Der neue Chef der Exilregierung wird daher zukünftig mehr Einfluss als sein Vorgänger Samdhong Rinpoche haben. Dieser hatte sich nach zwei Amtszeiten nicht mehr zur Wahl gestellt.

„Echte Autonomie“ angestrebt

Lobsang Sangay war im März von 55 Prozent der weltweit rund 83 000 stimmberechtigten im Exil lebenden Tibeter gewählt worden. Nach dem Wahlsieg hatte der 43-Jährige angekündigt, der politischen Linie des Dalai Lama zu folgen und für die Tibeter „echte Autonomie“ mit kulturellen und religiösen Freiheiten innerhalb Chinas zu fordern.

Sein Kabinett will Sangay Mitte September vorstellen, wenn die Abgeordneten des neu gewählten Exilparlaments erstmals zusammentreten werden. Die politische Vertretung der Exiltibeter mit Sitz in Dharamsala wird von keinem Land der Welt anerkannt.