Nestlé nimmt Fertigprodukte vom Markt

Nestlé nimmt Fertigprodukte vom Markt
(Reuters/Archiv)

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Der Pferdefleisch-Skandal zieht weitere Kreise. Jetzt nimmt der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestlé in Italien und Spanien zwei tiefgekühlte Nudelprodukte wegen Anteilen von Pferdefleisch vom Markt.

Bei Tests seien in beiden Produkten Spuren von Pferde-DNA gefunden worden, teilte Nestlé am Montag an seinem Hauptsitz in Vevey am Genfer See auf seiner Internetseite mit. In Italien und Spanien seien deshalb zwei Nudelprodukte vom Markt genommen worden. Zudem meldete am Dienstag der Schweizer Ableger der Supermarktkette Lidl die Rücknahme von Produkten, in denen Pferdefleisch gefunden wurde.

Nestlé erklärte, die betroffenen Produkte seien aus Fleisch eines niedersächsischen Produzenten hergestellt worden. Der Anteil von Pferdefleisch in den Produkten „Buitoni Beef Ravioli“ und „Beef Tortellini“ habe bei mehr als einem Prozent gelegen. Sie seien bereits vom Markt genommen worden. In Frankreich werde ein für das Gastgewerbe hergestelltes Tiefkühlfleischgericht nicht weiter vertrieben.

„Vorbeugender Verbraucherschutz“

Lidl Schweiz teilte mit, bei eigenen Untersuchungen der Artikel „Combino“ Penne Bolognese des deutschen Herstellers Copack (Bremerhaven) und „Coquette“ Ravioli Bolognese des französischen Herstellers William Saurin sei Pferdefleisch festgestellt worden. Die Produkte seien „im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes“, aus dem Verkauf genommen worden.

Am Montag hatten Schweizer Supermärkte bereits sieben andere Produkte aus den Regalen genommen, die undeklariertes Pferdefleisch enthalten sollen. Die liechtensteinische Firma Hilcona, die die betroffenen Erzeugnisse hergestellt hatte, erklärte, die verwendete Rohware sei von ihrem bisherigen Hackfleisch-Lieferanten Vossko in Ostbeveren (Niedersachsen) gekommen.

Das volle Ausmaß des Skandals um Fertigprodukte, die entgegen den Verpackungsangaben Pferdefleisch enthielten, ist bislang nicht klar. Die Untersuchungen sind umfangreich, da an der Produktion viele Unternehmen beteiligt sind und diese in mehreren EU-Ländern ihren Sitz haben. Bis zum fertigen Produkt haben die Waren oft mehrere Ländergrenzen passiert.