Millionenklage droht

Millionenklage droht
(Tageblatt.lu)

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Die EU-Kommission hat Luxemburg "befasst", weil noch immer ungeklärte Abwässer in die Mosel und in die Sauer fliessen. Eine millionenhohe Geldstrafe droht.

Die EU-Kommission hat das Luxemburger Abwasser seit 2006 im Visier. Damals wurden zahlreiche Kläranlagen im Land bemängelt, da man mit dem Bau von Kläranlagen an Mosel und Sauer in Verzug geraten war. 2012 hakt jetzt die EU nach und moniert mehrere Kläranlagen. Es geht um Anlagen in Übersyren, Hesper, Beggen, Bonnevoie, Mersch und Bleesbréck, unweit von Diekirch.

„Wir haben seit 2006 zahlreiche Mängel behoben und inzwischen auch neue Kläranlagen gebaut. Allerdings sind wir bei einigen Anlagen noch immer im baulichen Verzug,“ sagt André Weidenhaupt vom Wasserwirtschaftsamt.

Tagessatz: 11.500 Euro Strafe

Gerade bei der Kläranlage Bleesbréck zieht sich die Baustelle noch hin. „Hier werden wir nicht um die 2,2 Millionen-Strafe kommen,“ so Weidenhaupt. Daneben droht bei nicht fristgenauer Fertigstellung eine Strafe von 11.500 Euro pro Tag.

Die Stickstoff- und Phosphor-Belastungen muss laut EU-Vorgaben um 75 Prozent reduziert werden. Im Februar hat die EU-Kommission angekündigt, die europäischen Gewässer verstärkt nach Chemikalien, darunter auch Medikamentenrückstände, überprüfen zu wollen. So sollen künftig unter anderem auch die Auswirkungen von Östrogenen aus der Anti-Baby-Pille und von in der Tiermast verwendeten Kunsthormonen stärker untersucht werden.