Zu viele Hindernisse

Zu viele Hindernisse
(Philipp Guelland)

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Beim Handwerk soll es in Zukunft weniger Hürden für kleine und mittelständische Betriebe geben.

Eine im September von der „Chambre des métiers“ durchgeführte Studie ergab, dass ein Drittel der Luxemburger Handwerkerbetriebe im Ausland tätig ist. Jedoch haben diese kleinen und mittelständischen Betriebe häufig mit Hindernissen auf dem europäischen Binnenmarkt zu kämpfen.

Die „Chambre des métiers“ (CDM) stellte bei ihrer Pressekonferenz am Donnerstag ihre Forderungen einer neuen Strategie der europäischen Politik für kleine und mittelständische Handwerkerbetriebe vor. Diese Forderungen basieren auf einer Umfrage, die von der CDM im September durchgeführt wurde. Bei dieser Umfrage wurden mehr als 1.000 luxemburgische Handwerkerbetriebe befragt.

Konkurrenz aus dem Ausland

Aus der Studie ging zunächst hervor, dass in Luxemburg auf einen nationalen Handwerkerbetrieb mehr als ein ausländischer Konkurrenzbetrieb gezählt wird. Die starke Konkurrenz auf dem nationalen Markt und die Wirtschaftskrise haben dazu beigetragen, dass Betriebe ihre Tätigkeit immer mehr auf die Großregion ausweiten, erklärt die CDM. Insgesamt erzielen die Betriebe im Gegensatz zu 2010 nun bereits rund 20 Prozent ihres Umsatzes im Ausland.

Ein Drittel der Betriebe gab an, dass ihre Aktivitäten im Ausland in den letzten fünf Jahren stetig gestiegen sind und mittlerweile zum festen Bestandteil ihrer Tätigkeiten geworden ist. Die meisten Betriebe sind hauptsächlich auf dem belgischen, französischen und deutschen Markt aktiv. Jedoch verlaufen die Aktivitäten der kleinen und mittelständischen Betriebe, laut CDM, im Ausland nicht immer reibungslos.

Einschränkungen

So wird die freie Ausübung ihrer Dienstleistungen häufig durch die unterschiedlichen Richtlinien und Bestimmungen der EU-Länder eingeschränkt. Diese Bestimmungen und Auflagen können je nach EU-Land variieren. Somit wird die Aktivität zum Beispiel durch zahlreiche administrative Hürden aufgehalten. Zu den genannten Hindernissen zählen zum einen die Entsendung der Arbeitnehmer ins Ausland.

Hier können Probleme entstehen, da jedes Land seine eigenen Bestimmungen bezüglich des Arbeitschutzes hat. Zum anderen gestalte sich der Zugang zu den ausländischen Märkten schwierig, da sich die Luxemburger Richtlinien von denen im Ausland häufig unterscheiden.

Andere Normen

Des Weiteren können sich auch die nationalen technischen Normen von denen im Ausland unterscheiden, was wiederum ein Hindernis für den Zugang zum grenzüberschreitenden Markt darstellt. Insgesamt sind es fünf vorrangige Bereiche, in denen die CDM für eine Änderung der europäischen Politik für kleine und mittelständische Betriebe plädiert. So fordert die CDM, den Zugang zu anderen Märkten und zu finanzieller Unterstützung für Handwerkerbetriebe zu erleichtern. Unter anderem soll dem Mangel an qualifizierten Fachkräften entgegengewirkt, die administrativen Hürden drastisch verringert und der Unternehmergeist des Betriebs gefördert werden. Da die Handwerkerbetriebe vor eben diesen europäischen Herausforderungen und Hindernissen stehen, setzt sich die CDM auch bei der EU-Kommission für eine neue politische Strategie kleiner und mittelständischer Betriebe in Europa ein.

Die CDM beharrt gegenüber der EU-Kommission darauf, dass die Hemmnisse auf dem nationalen Markt für Betriebe verringert werden. Es sei der CDM zufolge wichtig, dass Europa es schaffe, diese restlichen Hemmnisse zu beseitigen. Nur so könne man ein günstiges Umfeld schaffen, das zur Entfaltung der kleinen und mittelständischen Betriebe in Europa beiträgt.

Viele Luxemburger Betriebe erzielen bereits 20 Prozent ihres Umsatzes im Ausland.

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