Wird das Schloss vorläufig leer stehen?

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Das Hauptgebäude von ArcelorMittal an der Freiheitsavenue in Luxemburg könnte Ende April vorläufig geräumt werden. Lucien Montebrusco

Die Stahlkrise wird wahrscheinlich ihre Spuren auch am ArcelorMittal-Hauptsitz in Luxemburg hinterlassen. Das imposante Schloss an der Freiheitsavenue könnte unseren Informationen zufolge Ende April „eingemottet“ werden. Sämtliche Tätigkeiten mit Ausnahme der Informatikdienste würden eingestellt. Der arg in Bedrängnis geratene Konzern will Kosten einsparen. Eine definitive Entscheidung soll in den nächsten Tagen fallen.
Das Arbed-Gebäude war vor kurzem vollständig renoviert worden. Klassenräume für die hausinterne Universität ArcelorMittal waren eingerichtet worden. Aus dem Schulbetrieb wird demnach derzeit nichts, was denn auch die Schließung erklärt. Das Gebäude selbst soll jedoch nicht zum Verkauf stehen.
ArcelorMittal hat weltweit ein umfangreiches Sparprogramm aufgelegt. Um die Kosten zu reduzieren, sollen Werke verkauft, andere vorübergehend stillgelegt werden. Der Personalbestand soll von derzeit 320.000 auf 270.000 reduziert werden. Folgen hätte das auch für Tausende Zulieferbetriebe von ArcelorMittal. Zusammen mit dem Mutterkonzern beschäftigen sie rund 400.000 Personen. Den Rotstift will das Unternehmen auch im Forschungsbereich ansetzen.
Vor einigen Monaten hatte der Konzern den Abbau von 9.000 administrativen Mitarbeitern weltweit angekündigt, 6.000 allein in Europa. Dabei sollen die Zweigstellen in Madrid und in Brüssel geschlossen, die Verwaltung in Paris abgespeckt werden.
In Luxemburg sollten 400 Stellen gestrichen werden – durch freiwillige Abgänge. Vor allem junge Mitarbeiter und Finanzspezialisten hätten sich bisher dazu entschlossen. Um wie viele Personen es sich dabei handelt, ist derzeit noch unklar.
Morgen Mittwoch wird sich Konzernchef Lakshmi Mittal in Luxemburg aufhalten. Dabei soll er auch Premierminister Jean-Claude Juncker treffen.