„Die Winzer gehen jedesmal ein Risiko ein, wenn sie sich für Eiswein entscheiden“, so Robert Ley, Chef des Weinbauinstituts in Remich, am Dienstag gegenüber Tageblatt.lu. Derzeit herrschen ungewöhnlich milde Temperaturen, die für die Eiswein-Ernte vom Nachteil sind. Denn damit die unter Weinkennern begehrte Spezialität entstehen kann, sind mindestens sieben Grad minus nötig. In den nächsten Wochen müssen die Temperaturen in den Bereich sinken, sonst falle die Eiswein-Lese aus, erklärt der Experte.
Dass nicht jedes Jahr Eiswein gewonnen werden konnte, ist laut des Chefs des Wainbauinstituts schon vorgekommen. Deshalb gilt der besonders süße Eiswein als Rarität, seine Menge schwankt von Jahr zu Jahr je nach Witterung und Ertrag des Jahrgangs erheblich. Die Trauben werden gefroren gelesen und gekeltert. Vor diesem Hintergrund erklären sich auch die geringe Menge und die Preise des Eisweins, erklärt Ley.
Winter noch nicht vorbei
Doch noch gibt es Hoffnung für die Lese der Trauben, die an der Rebe auf die ersehnten Minustemperaturen warten. Laut Robert Ley, könnte die Traubenlese für den Eiswein unter Umständen bis Februar hinausgezögert werden: „Vorausgesetzt die Qualität der Trauben ist noch gut.“
Die Sorte Riesling eignet sich besonders für die Produktion von Eiswein: Sie ist robust, spät reif und bringt genügend Säure mit – und verleiht so dem sehr süßen Getränk eine besondere Note. Denn beim Pressen bleibt ein großer Teil des Wassers in den gefrorenen Trauben zurück – deshalb ist der Zuckergehalt sehr hoch. „2010 gab es insgesamt 1675 Liter Eiswein, 80 Prozent davon entfielen auf der Sorte Riesling“, so Robert Ley.
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