Ausländer, deren Urgroßvater oder Urgroßmutter am 1. Januar 1900 Luxemburger bzw. Luxemburgerin war, können die Luxemburger Staatsbürgerschaft erlangen. Das alles ohne Residenzklausel, Sprachtest und Bürgerkundelehrgang. Das sieht das Nationalitätengesetz vom 23. Oktober 2008 vor. Insbesondere belgische Staatsbürger haben den entsprechenden Artikel 29 des Gesetzes in Anspruch genommen. Seit Inkrafttreten des Gesetzes Anfang 2009 und bis Ende 2012 sind 1.613 Belgier auf diesem Weg Luxemburger geworden. Sie dürfen demnach an den Parlamentswahlen am 20. Oktober 2013 teilnehmen.
Insgesamt nahmen bis Ende 1012 2045 Personen aufgrund von Artikel 29 des Nationalitätengesetzes die Luxemburger Staatsbürgerschaft an. Das geht aus den Angaben des Justizministeriums hervor. Den Belgiern folgen für den Zeitraum 2009-2012 weit abgeschlagen Franzosen (320), US-Bürger (37) und Deutsche (24).
Massenansturm 2012
Den größten Andrang kannte das Justizministerium im Jahr 2012. 1.649 Anträgen wurde allein im vergangenen Jahr stattgegeben. 2011 waren es 294, 2010 80 und 2009, im ersten Jahr des neuen Gesetzes, ganze 22. Die Neubürger, denen der Pass ohne Sprachtest und Bürgerkundelehrgang ausgestellt wurde, stellen einen kleinen Anteil der neuen Luxemburger dar. Der Statistik des Justizministeriums zufolge wurde 16.418 Personen die Staatsbürgerschaft im Zeitraum 2009 bis 2012 zuerkannt.
Die neuen Bürger dürfen demnach am 20. Oktober das neue Parlament mitwählen. Falls sie im Ausland leben, werden sie ihre Stimme über Briefwahl abgeben können. Der entsprechende Antrag wird in der Regel an die Gemeinde gerichtet, in dem der im Ausland wohnende Wahlberechtigte zuletzt gelebt hat, andernfalls die Geburtsgemeinde. Alle anderen, und das dürfte für die meisten Belgisch-Luxemburger und andere Neuwähler zutreffen, die aufgrund von Artikel 29 Luxemburger wurden, müssen ihren Antrag an die Stadt Luxemburg richten. Letzter Abgabetermin ist der 20. September.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können