UEL: Die Gesundheitsreform ist ein „Self-Service-Laden“

UEL: Die Gesundheitsreform ist ein „Self-Service-Laden“

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Luxemburgs Arbeitgebervereinigung UEL lehnt die Reform im Gesundheitssystem in ihrer jetzigen Form klar ab und spricht von einer „Reformette“ und einem "Self-Service-Laden". Sie will die Arbeitgeberbeiträge zur Krankenversicherung einfrieren.

Wegen schlechter Strukturen und lascher Kontrolle im Gesundheitswesen  geht Geld an wichtigen Stellen verloren.

Romain Schmit von der UEL spricht von einem „Self-Service-Laden“, wo jeder zugreift und die Kassen schröpft. Hier gebe es keine Kostenkontrolle. Das will die UEL ändern. Bei den Krankenhäusern und der Gesundheitskasse müsste der Leistungsanspruch und die hohen Kosten überdacht und neu strukturiert werden. Dabei will die UEL in allen Bereichen rationalisieren.

Am liebsten Auslagerung

Warum muss fast jedes Krankenhaus eine radiologische Abteilung haben, wird als ein Beispiel genannt. Hier könnte man die Arbeit untereinander aufteilen und Geld sparen. Die Rede ist von Outsourcing (Auslagerung). Zudem will sie die Konkurrenz unter den Hospitälern ankurbeln

Der Arbeitgeberverband will die Gesundheitskasse modernisieren und straffen. In ihren Augen fehlt eine klare Steuerung der Abläufe, heißt es. Hier schwebt der UEL unter anderem eine externe Kontrolle sowie ein internes Überwachungskomitee vor.

Arbeitgeber übernimmt Kosten

Nach wie vor lehnt die UEL die Beitragserhöhung zur Gesundheitskasse für die Betriebe ab. Sie will sie einfrieren.  In die Kasse muß auf lange Sicht wieder ein finanzielles Gleichgewicht erreicht werden, hieß es am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Dafür soll der Arbeitnehmer mehr Verantwortung übernehmen und seine Versicherungsabgaben von seinem Gehalt bezahlen. Als Ausgleich gibt es ein höheres Bruttogehalt.

Als Vorbild dient der UEL ein Modell aus Tschechien, welches das Land 2008 im Zuge ihrer Gesundheitsreform eingeführt hat. Die UEL kann nicht nachvollziehen, dass das Luxemburger Gesundheitssystem defizitär ist, obwohl es jedes Jahr immer mehr Beitragszahler gibt und keine teuren Hochschulen und Forschungseinrichtungen in diesem Bereich zu finanzieren sind.

Die UEL bleibt dabei, sollte der Gesundheitsminister nicht auf die Vorschläge eingehen, werde man sich als aktiver Partner aus dem Gesundheitsystem verabschieden.

fo