Synthetische Drogen: Der E-Handel blüht

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Der Konsum illegaler Drogen ist rückläufig. Einzige Ausnahme Kokain. Auf dem Vormarsch sind jedoch neuartige, synthetische Drogen. Rund 700 Online-Seiten verkaufen das Rauschgift.

Cannabis bleibt die am meisten konsumierte Droge europaweit. Das geht aus dem Jahresbericht der Drogenbeobachtungsstelle Luxemburg hervor. Das ist auch für Luxemburg der Fall, wo der Konsum illegaler Rauschmittel rückläufig ist. Während Kokain sein Image als Prestige-Droge in Europa einbüsse, diene sie in Luxemburg als Experimentierdroge bei den 15- bis 16jährigen, so der Bericht, der am Montag veröffentlicht worden ist.

Sorgen bereitet jedoch die Ausbreitung synthetischer Drogen, deren Verkauf oftmals über das Internet erfolgt. Zwischen 1997 und 2011 sind etwa 200 neue, psychoaktive Substanzen in der EU verzeichnet worden. Allein in diesem Jahr waren es 50. Verkauft werden die Designer-Drogen über 700 Online-Geschäfte. Die Nutzung dieser Droge breite sich überdurchschittlich schnell in Luxemburg aus, so der Bericht der Beobachtungsstelle Drogen.

2.070 Konsumenten harter Drogen

Rückläufig ist hingegen der Konsum harter Drogen wie Heroin. Neuesten Angaben zufolge soll das Land 2.070 Rauschgiftsüchtige zählen, seit Jahren der niedrigste Stand, heißt es. 2009 wurde ihre Zahl auf 2.470 geschätzt. Gestiegen ist hingegen das Durchschnittsalter der Konsumenten: von 28 Jahren im Jahr 1995 auf 32 Jahre 2011.

Reduziert hat sich ebenfalls die Zahl der Todesfälle durch Überdosis. Lag die Todesrate im Jahr 2000 bei 5,9 auf 100.000 Einwohner so sank sie 2001 auf 1,17 auf 100.000. Ein historisches Tief seit dem ersten, in Luxemburg verzeichneten Todesfall, heißt es im Bericht. Betont wird die Bedeutung der Fixerstube, in der sich Drogenabhänge ihren Schuss unter guten hygienischen Bedingungen setzen können. Seit ihre Eröffnung im Jahr 2005 wurden rund 1.200 Fälle von Überdosis festgestellt, kein einziger mit fatalen Folgen.

Gestiegen sind die öffentlichen Ausgaben für Drogenhilfsprogramme. Insgesamt stellt der Staat rund 39 Millionen Euro bereit. Finanziert werden damit Hilfsprogramme für Drogenkranke und die verschiedenen Aufnahme- und Betreuungsstrukturen.