Statistische Wahl-Nachlese

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Für 60 gewählte Salariatsvertreter hat am Montag mit der konstituierenden Sitzung der ersten „Chambre des salariés“ der Ernst des fünfjährigen Mandats begonnen. Gelegenheit auch für eine statistische Analyse.

391.026 in Luxemburg Beschäftigte waren aufgerufen, sich an den Wahlen zu der „Chambre des salariés“ vom 12. November 2008 zu beteiligen. Getan haben das letztlich 141.056, was einer Wahlbeteiligung von 36,07 Prozent entspricht.
Diese definitiven Zahlen, und noch eine ganze Menge weiterer Details lieferte Arbeitsminister François Biltgen bei der Amtseinführung am Montag im Remicher Fortbildungszentrum.
Die Wahlbeteiligung schwankte demnach stark zwischen den einzelnen Berufsgruppen. Auch nach Altersgruppen und Nationalitäten ergeben sich zum Teil deutliche Unterschiede.
Den besten Wert erreichten nach Gruppen die CFL (60 Prozent), gefolgt von der Siderurgie mit 57 Prozent. Was nach Einschätzung des Arbeitsministers eine direkte Folge der starken gewerkschaftlichen Organisierung der Beschäftigten in diesem klassischen Industriesektor ist. Extrem niedrig (26 Prozent) war die Wahlbeteiligung dagegen im Dienstleistungssektor, in dem es sehr viele kleine und mittelständische Unternehmen gibt und wo viele Beschäftigte nicht gewerkschaftlich organisiert sind. Es ist auch der Bereich, aus dem bei den Delegationswahlen viele Kandidaten hervorgingen, die keiner Gewerkschaft angehören.
Nach Altersgruppen aufgeschlüsselt präsentiert sich ein etwas irritierendes Bild, das aber gleichzeitig auch optimistisch stimmt. Bei den unter 20-Jährigen lag die Wahlbeteiligung bei 31 Prozent, deutlich höher als in den drei nächsten Altersgruppen. Erst bei den 41- bis 45-Jährigen steht mit 35 Prozent wieder eine Drei vorne. Danach steigt die Beteiligung progressiv auf bis zu 63 Prozent (56- bis 60-Jährige an).
Bei den über 60-Jährigen sinkt die Wahlbeteiligung allerdings wieder auf 49 Prozent, ein Wert, der bis auf einige Zehntelpunkte dem der Gruppe 9 (Pensionäre) entspricht.
Interessant ist auch ein Blick auf die Nationalitäten. Von den Luxemburgern nutzten 63 Prozent ihr Wahlrecht. Es folgen, mit deutlichem Abstand, die Italiener mit einer Wahlbeteiligung von 36 Prozent, Belgier (34 Prozent), Portugiesen (28 Prozent), Deutsche (24 Prozent), Franzosen (23 Prozent). Bei den Beschäftigten aus den drei Nachbarländern hat der Wohnort dabei nur einen marginalen Einfluss auf die Wahlbegeisterung.
lm.