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In einer gemeinsamen Mitteilung informierten die sieben teilnehmenden Gewerkschaften über den Verlauf der Kundgebung am Samstag. Die Demonstranten versammeln sich um 15.15 Uhr wie folgt im Bahnhofsviertel: OGB-L und FNCTTFEL in der Straßburger Straße, CGFP und FGFC in der Joseph-Junck-Straße, Aleba in der rue de Reims, LCGB und Syprolux in der Epernay-Straße und alle anderen...

Der Umzug wird angeführt von den Trägern der fünf Hauptforderungen: zusammen gegen jede Form von Sozialabbau; für unsere Arbeitsstellen; für unsere Kaufkraft; für unsere soziale Sicherheit; Finger weg vom Index, von unseren Löhnen und Renten. Dahinter gehen jeweils acht Vertreter der sieben Gewerkschaften, die sich als Organisatoren zusammengeschlossen haben. Der Umzug führt vom Bahnhofsviertel durch die Avenue de la Liberté (Nei Avenue) über die Brücke und den Boulevard Roosevelt zur „Gëlle Frau“ (Verfassungsplatz). Dort werden Vertreter der vier repräsentativen Gewerkschaften kurze 5- bis 7-minütige Ansprachen an die Demonstranten richten. Die Redner sind: Jean-Claude Reding für den OGB-L und den FNCTTFEL, Romain Wolff für die CGFP und die FGFC, Robert Weber für den LCGB und den Syprolux und Marc Glesener für die Aleba. Die Organisatoren appellieren noch einmal an die politischen Parteien und Mandatsträger, sich zurückzuhalten und die Demonstration nicht für wahlpolitische Motive zweckzuentfremden. Alle Personen, welche die gewerkschaftlichen Forderungen teilen, sind natürlich willkommen, an der Kundgebung teilzunehmen.
Mitgeteilt von OGB-L, CGFP, LCGB, Aleba, FGFC, FNCTTFEL und Syprolux. 

5 FRAGEN AN Jean-Claude Reding  

Tageblatt: Wir zahlen nicht für die Krise, sagen die Gewerkschaften. Wer fordert das denn?
Jean-Claude Reding:
„Das Patronat geht ganz klar in diese Richtung, wenn ich mir die 109 Vorschläge anschaue, die es in der Tripartite einreichte. Da geht die Rede von Lohnkürzungen, Indexabbau. Es stellt die Sozialversicherung in Frage und die arbeitsrechtlichen Sicherheiten. Wir verlangen klare Antworten auf politischem Plan, denn da sind nur vage Formulierungen zu vernehmen.“

„T“: An wen richtet sich der Appell zur Teilnahme an der Demonstration am Samstag?
J.-C.R.:
„An sämtliche Beschäftigten, aber auch an die Rentner. Und natürlich an die jungen Menschen, die es schwerer haben als ihre Eltern. Sollte sich der Arbeitsmarkt verschlechtern, muss man dafür sorgen, ihnen eine Zukunft zu
garantieren.“

„T“: Was erwartet sich der OGB-L von dieser Kundgebung?
J.-C.R.:
„Wir erwarten uns eine starke Beteiligung, dass die Menschen nicht nur in Gesprächen in unseren
internen Versammlungen sagen, dass ihre Interessen berücksichtigt werden müssten. Dass sie auf die Straße gehen, um zu zeigen, dass sie hinter ihren Gewerkschaften stehen und damit den Gewerkschaften den Rücken stärken gegenüber dem Patronat. Sie geben damit auch ein unmissverständliches Zeichen an die nächste Regierung, egal wie diese aussehen wird.“

„T“: Welche Sofortmaßnahmen müssten nach Ansicht der Gewerkschaften ergriffen werden?
J.-C.R.:
„Auf beschäftigungspolitischem Plan
fordern wir schärfere Bestimmungen zur Erstellung von Plänen für Beschäftigungserhalt. Kurzfristig sollen die von Entlassung
bedrohten Beschäftigten während der Krise besser geschützt werden. Es sollte dafür gesorgt werden, dass genügend Mittel bereitstehen für die Beschäftigungsmaßnahmen. Die Arbeitslosenentschädigung soll verbessert werden, insbesondere für Personen, die längere Zeit ohne Arbeit sind.
Bei der Kurzarbeit soll den
Beschäftigten ein Nettolohnausgleich zugesichert werden, wenn sie an einer Weiterbildung teilnehmen. Diese Maßnahmen könnten schnell umgesetzt werden. Auch sollte alles vorbereitet werden, damit jungen
Menschen, die im Herbst auf den Arbeitsmarkt
kommen, geholfen werden kann.“

„T“: Die Gewerkschaften eines einzelnen Landes können nicht alles erreichen. Kann man in den kommenden Monaten mit mehr Aktionen auf europäischer Ebene rechnen?
J.-C.R.:
„Ich möchte darauf hinweisen, dass in diesen Tagen in mehreren europäischen Städten Manifestationen stattfinden: in Madrid, Prag und Brüssel an diesem Freitag, wo auch OGB-L- und LCGB-Mitglieder mitdemonstrieren werden. Am Samstag findet eine Kundgebung in Berlin statt. Man stellt fest, dass abgesehen von europäischen Aufrufen an vielen Stellen Aktionen unter denselben Losungen stattfinden – darunter die, dass wir nicht für diese Krise zahlen wollen.“
lmo