/ Stahltripartite am 9. Juni

Unternehmensführung, Gewerkschaften und Regierung hatten sich am 4. April 2011 anlässlich einer Sitzung des „Comité de suivi des effectifs de la sidérurgie“ darauf verständigt: Die Stahlstandorte Rodange und Schifflingen bleiben erhalten. Der Preis: Der Abbau von 262 Arbeitsstellen. Fast die Hälfte der Arbeiter würden in anderen Werken des Stahlkonzerns weiterbeschäftigt, die restlichen in die „Cellule de reclassement“ (CDR) überführt. Die CDR ist eine werkseigene Auffangstelle für überschüssiges Personal, das für Unterhaltsarbeiten oder bei bei Produktionsspitzen eingesetzt wird.
Die Vereinbarungen soll von einer Stahltripartite formell abgesegnet werden, da es als Zusatzabkommen zum Investitionsplan Lux2011 verstanden wird. Dieses Abkommen war 2008 ebenfalls von der aus Gewerkschaften, Regierung und Unternehmensführung bestehenden Stahltripartite unterschrieben worden. Unseren Informationen nach trifft sich die Dreierrunde am 9. Juni.
Unterschiedliche Interpretation
In einem Kommuniquee hat der LCGB-SESM am Montag die Einberufung einer Stahltripartite gefordert. Ein entsprechendes Schreiben sei an Staatsminister Jean-Claude Juncker gegangen. Laut LCGB würden Gewerkschaften und Unternehmen die April-Vereinbarungen unterschiedlich interpretieren. So würde trotz gegenteiliger Abmachung doch noch versucht, Arbeiten im Schifflinger Werk an Leiharbeitsfirmen zu vermitteln, sagte uns LCGB-Generalsekretär Patrick Dury. Problematisch sei, dass noch immer kein schriftliches Dokument zum Treffen von Anfang April vorliege, so Dury in Anspielung auf die Sitzung des „Comité de suivi des effectifs de la sidérurgie“. Dieser Bericht hätte als Vorlage für die Vereinbarung in der Stahltripartite dienen könne.
LCGB-SESM und das Stahlsyndikat des OGBL bilden die Sidérurgie Asbl., die in der Regel die Verhandlungen auf Belegschaftsseite führt.
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