Rentengeld für die Tabakindustrie

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Dass die Rentenkasse in die Tabakindustrie investiert, ist der CSV-Abgeordneten Martine Mergen ein Dorn im Auge. Dazu wollte sie vom Gesundheitsminister mehr wissen.

Vor zwei Jahren war Luxemburgs Rentenkasse wegen dubioser Investitionen in die Waffenindustrie in die Schlagzeilen geraten. Ein Teil der Reserven war in Firmen geflossen, die Landminen herstellen. Später dann wurde bekannt, dass Rentengelder auch in Aktien der japanischen Nukleastromproduzenten Tepco (Fukushima) angelegt waren.

Laut der CSV-Abgeordneten Martine Mergen flossen 2011 4,73 Prozent des nationalen Rentenfonds in die Tabakindustrie. „Wir befinden uns in einer Zeit wo alles Mögliche getan wird, um den Tabakkonsum in unserer Gesellschaft einzudämmen. Aus diesem Grund ist es einfach unpassend, dass Geld aus der Rentenkasse in solch einen Sektor investiert wird“, ärgert sich Martine Mergen in einer parlamentarischen Anfrage an den Gesundheitsminister. Von Mars Di Bartolomeo (LSAP) will sie wissen, ob in Zukunft diese Investition unterbunden werden.

Nur gesunde Vorschläge

„Solange die Herstellung und Kommerzialisierung von Tabak legal ist, kann der Minister und die Regierung höchstens die Rentenkasse davon abraten, in die Tabakindustrie zu investieren“, antwortet Mars Di Bartolomeo Martine Mergen und weist auf die Regeln der Rentenkasse hin: „Der Verwaltungsrat der Rentenkasse (FDC) sieht sich in keiner Hinsicht beauftragt, Stellungnahme zu einer philosophischen, religiösen, politischen, oder gesellschaftlichen Kontroverse zu nehmen“, heißt es dort.

Zudem warnt der Gesundheitsminister vor weiteren Verbotsvorschlägen hinsichtlich von Investitionen in anderen Bereichen. „Nur in Norwegen ist es allerdings untersagt, Gelder der Pensionskasse in die Tabakindustrie zu investieren“, so Mars Di Bartolomeo. Das norwegische Verbot betrifft allerdings nur die Tabakhersteller. Die, die Tabakwaren verkaufen, sind von der Regel ausgeschlossen, sagt der Minister.