Sonntag26. Oktober 2025

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Rauchverbot = Kneipentod?

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Wie 2008 angekündigt, soll demnächst ein komplettes Rauchverbot in Cafés und Diskotheken in Kraft treten. Vor allem das Passivrauchen soll eingeschränkt werden. Doch nicht alle sehen den positiven Aspekt dieses Gesetzesvorschlags.

In den ersten zwei Jahren nach der Einführung des Rauchverbots an öffentlichen Orten im ist die Zahl an Rauchern um sechs Prozent gesunken. Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo hat vor, dieses Verbot ab nächstem Jahr zu erweitern. Die meisten Kneipenbesitzer sind von dieser Idee jedoch nicht sonderlich begeistert. Sie befürchten hohe Verluste, da viele ihrer Stammkunden Tabakkonsumenten sind.

„Um die 90 Prozent unserer Kunden verbinden den Kneipenbesuch mit einer Zigarette“, so die Besitzerin des Cafés „Chez Olga“ in der Kanalstraße in Esch. Anscheinend kann fast kein Kneipengast sich die Gesellschaft ohne Zigarette vorstellen.

Lärm und weitere Nebeneffekte

So ergeht es vielen Kneipeninhabern. Sie verfügen in den meisten Fällen über keinen großen Außenbereich, den die Raucher nutzen könnten. Demnach geht die Angst um: Sie fürchten, Gäste an größere Lokale zu verlieren. „Dies wird zu Lärm vor dem Eingang führen. Die Raucher werden gezwungen, ihre Zigarette vor der Tür zu rauchen.

Lautes Gerede könnte die Nachbarn stören“, meint der Inhaber des „Café du Coin“ in Rümelingen. Außerdem würde dies die Stimmung brechen, da die Leute dann nicht mehr alle zusammen sein könnten. Hinzu kommt, dass viele kleine Cafés oft die finanziellen Mittel nicht haben, um ihren Außenbereich für Raucher attraktiver zu gestalten. Das „Café du Coin“ jedoch hat bereits Pläne. Die Terrasse soll überdeckt, sogenannte Heizpilze aufgestellt werden.

Nicht jeder macht sich Sorgen

Doch nicht jeder macht sich um seine Existenz Sorgen. Bekanntere Kneipen, wie zum Beispiel der „Pitcher“ in Esch, erwarten sich keinen großen Unterschied. Hier steht der Großteil der Besucher ohnehin des Öfteren vor der Tür. Bestellt wird das Bier an der Theke. Draußen wird es dann zusammen mit einer Zigarette genossen. Im „Pitcher“ sieht man die Sache eher gelassen. Jugendliche würden auch in Zukunft kaum auf Café- und Diskothekenbesuche verzichten, nur weil die Zigarette zukünftig ausbleiben muss.

Der Besitzer des „Why Not“ in Düdelingen glaubt, dass es am Anfang vielleicht Auswirkungen auf den Monatsgewinn hat. Doch er ist überzeugt, dass sich das innerhalb kürzerster Zeit wieder ausgleichen wird. „Es wird sich bestimmt jeder früher oder später daran gewöhnen“, behauptet er.

Dem Passivrauchen vorbeugen

Die Anti-Tabak-Politik richtet sich vor allem an die junge Generation. Viele haben im Freundeskreis, oft beim Ausgehen, mit dem Rauchen angefangen. Mit einem erweiterten Rauchverbot sollen Jugendliche erst gar nicht damit anfangen.

Des Weiteren sollen auch die Angestellten der Kneipen vor dem Passivrauchen geschützt werden. Die Arbeitsbedingungen sollen somit durch ein komplettes Rauchverbot verbessert werden.