Die Konkurrenz im Bereich des Fremdenverkehrs ist groß. Das zeigt schon allein die Tatsache, dass in diesem Jahr 180 Länder und Destinationen auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) vertreten sind.
Luxemburger Teilnehmer an der ITB |
Luxemburg als kleines Land hat es besonders schwer, sich zu verkaufen, doch während der letzten Jahre wurden zahlreiche Anstrengungen auf Seiten des zuständigen Ministeriums, des Nationalen Tourismusamtes, des Luxembourg City Tourist Office, von Luxair, CFL usw. unternommen, um die Schönheiten unseres Landes anzupreisen und sich dabei nicht mehr, wie dies in der Vergangenheit der Fall war, auf das Ösling, die „Kleine Luxemburger Schweiz“ und die Hauptstadt zu beschränken.
Wer im Geschäft bleiben und der Konkurrenz trotzen will, der muss ein modernes, zeitgemäßes Angebot haben, und dann führt nichts an Internet vorbei.
Neuer Mosaikstein im Tourismus
So wurde denn jetzt ein neues Luxemburger Internet-Angebot geschaffen, das Online-Buchungen ermöglicht und somit, gemäß Fernand Boden, „als weiterer Mosaikstein im langjährigen und konsequenten Ausbau des luxemburgischen Fremdenverkehrswesens zu werten ist.“
Um ein möglichst positives Resultat zu schaffen, wurden die Vertreter des Luxemburger Tourismuswesens in einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen und das System SmartMix entwickelt. So kann der an Luxemburg interessierte Urlauber seinen Aufenthalt online buchen und seine Reise nach dem Bausteinprinzip gestalten. Er hat auf diesem Weg direkten Zugang zu Buchungen von Flugtickets, Hotelzimmern, Leihwagen usw., wobei jetzt auch das Bahnwesen eingeschlossen wird. Das System ist aufrufbar über die Internetsite des Nationalen Tourismusamtes, www.ont.lu.
Der Minister sowie Alberto Kunkel (Luxair-Tours) und Robert Philippart (ONT) verwiesen gestern auf die Wichtigkeit der Internetplattform. Dies sei eine wichtige Anlaufstelle bei der Recherche über Luxemburg, was die Besuchswerte zeigen. Fast 1,5 Millionen Personen hatten sich im vergangenen Jahr auf der Empfangsseite des Großherzogtums eingeloggt.
Fernand Boden geht von einem kontinuierlichen Ausbau des einheimischen Tourismus aus. Dass seit jeher auf Qualitätstourismus gesetzt wurde, sollte sich im Lauf der Zeit bezahlt machen.
Die drei Säulen waren bislang Kongress-, Geschäfts- und Incentive-Tourismus, Kulturtourismus und Tourismus im ländlichen Raum.
Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor
Es gilt vor allem die wirtschaftliche Wichtigkeit des Tourismus hervorzuheben, bei dem das Land gute Karten hat. Das „World Travel & Tourism Council“ stellte fest, dass im Großherzogtum im vergangenen Jahr die Tourismusindustrie mit mehr als einer Milliarde Euro zum Bruttoinlandsprodukt beitrug und dass in zehn Jahren mit rund 1,7 Milliarden zu rechnen ist.
Derzeit sind 8.000 Personen im Fremdenverkehrswesen beschäftigt; 2018 sollen es 9.000 sein. Wenn man nun die gesamte Tourismusbranche in Betracht zieht und die Zahl der direkt und indirekt in diesem Bereich Tätigen zusammenrechnet, kann man laut Fernand Boden von einer Beschäftigtenzahl von 23.000 ausgehen, die in zehn Jahren bis auf 28.000 ansteigen dürfte.
Steigerungsraten kann man jedoch nur durch gezielte Werbung erreichen, dessen sind sich die Verantwortlichen bewusst. Eine Teilnahme an einer Ausstellung wie der Berliner ITB ist daher ein Muss und ist nicht aus dem Veranstaltungskalender wegzudenken.
Enorme Konkurrenz
Die Konkurrenz ist enorm: 11.000 verschiedene Organisationen und Unternehmen werben für ihre Produkte auf einer Ausstellungsfläche von immerhin 160.000 m2. Luxemburg wirbt themenorientiert.
Eine Neuauflage der nationalen Fremdenverkehrsbroschüre ist vorrätig. Es wird auf die einzelnen Events verwiesen, die Highlights der verschiedenen Jahreszeiten, das Vorstellen der touristischen Regionen des Landes, usw.
Kurzum: Luxemburg versucht mit allen Mitteln in Berlin seine Trümpfe auszuspielen. Der neue SmartMix dürfte dabei eine wesentliche Rolle spielen.
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