Luxemburgs Autobahnen sind besser als ihr Ruf

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Der große Tageblatt-Autobahn-Check ist abgeschlossen. Trotz einiger Mängel kann man Luxemburgs Autobahnen als gut bis sehr gut einstufen. Doch es bleibt auch einiges zu tun. Wir unterhielten uns mit Carlo Bintz, „Ingénieur conducteur ppl“ der Straßenbauverwaltung, über Vorteile und Mängel.

Tageblatt: Herr Bintz, im Allgemeinen schneiden beim Tageblatt-Check Luxemburgs Autobahnen nicht so schlecht ab. Dennoch gibt es Unterschiede. Hier fallen besonders die Mittelstreifen auf der A13-Auffahrt Esch Richtung Petingen auf. Wird hier etwas unternommen? Wann und was?
Carlo Bintz: „Der Boden im Mittelstreifen ist von sehr schlechter Qualität, so dass die Pflanzen vom Unkraut erdrückt werden.
Da wir seit zehn Jahren keine Unkrautvernichtungsmittel mehr einsetzen, haben wir uns bis jetzt darauf beschränkt, das Unkraut mechanisch zu entfernen, wobei diese Arbeiten nicht zu oft ausgeführt werden, da sie jedes Mal die Sperrung der beiden Überholspuren erfordern. Der Mittelstreifen wird im Herbst gemäht.“

„T“: Verstopfte Abflüsse verursachen Aquaplaning?
C.B.: „Die Abflüsse werden in der Regel ein bis zwei Mal im Jahr gereinigt. Es kann aber immer wieder vorkommen, dass ein Abfluss oder eine Rinne verstopft ist und es so zu Aquaplaning kommen kann. Diese Stellen werden bei unseren Kontrollfahrten erfasst und das Problem wird so schnell wie möglich behoben.“

„T“: Es bestehen verschiedene (zu) enge Auffahrten.
C.B.: „Das Querprofil der Auf- und Abfahrten entspricht internationalen Normen. Es kann aber vorkommen, dass durch örtliche Gegebenheiten es nicht möglich war, diese Normen einzuhalten.“

„T“ Und die Zufahrt zur „Aire de Berchem“?
C.B.: „Im Zuge des Ausbaus der A3 wird die Anschlussstelle Liwingen umgebaut, wodurch die Länge der Zu- und Abfahrten zur „Aire de Berchem“ verlängert werden.“

„T“: CITA-Anzeigen sind nur teilweise zufriedenstellend.
C.B.: „Die Straßenbauverwaltung wird alles dransetzen, um die CITA-Anzeigen weiter zu verbessern.“

„T“: Wie steht es mit der Koordination der Baustellen?
C.B.: „Wir sind versucht, die Zahl der Baustellen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Größere Arbeiten werden in der Nacht oder übers Wochenende ausgeführt. Um den Sicherheitsstandard auf unseren Autobahnen hoch zu halten, müssen aber Schäden an der Fahrbahn und an den Leitplanken behoben werden. Auch muss die Markierung regelmäßig erneuert werden. Es ist aus verschiedenen Ursachen (Sicherheit, Lärm, Personal, Kosten, … ) nicht möglich, alle diese Arbeiten während der Nacht und am Wochenende durchzuführen.“

„T“: Viele Baustellen befinden sich auf Brücken, gibt es noch weitere reparaturbedürftige Brücken?
C.B.: „Da verschiedene Autobahnbrücken inzwischen über 30 Jahre alt sind, werden auch in den nächsten Jahren Instandsetzungsarbeiten anfallen.“

„T“: Wo stehen die luxemburgischen Autobahnen im allgemeinen internationalen Vergleich?
C.B.: „Ich verweise auf eine Umfrage, die 2006 im Auftrag der Direktoren der europäischen Straßenbauverwaltungen bei den Benutzern durchgeführt wurde und wo Luxemburg neben der Schweiz am besten abschnitt. Siehe unter www.cedr.fr, ‚Le sondage des usagers de la route européens 2006‘.“

„T“: Gibt es bereits Erfahrungswerte, was das Lkw-Überholverbot anbelangt?
C.B.: „Die Polizei überwacht das Lkw-Überholverbot.
Bis jetzt liegen noch keine Erfahrungswerte vor.“

Jean-Marie Backes