Gemeinderat KehlenLob für Krisenmanagement und Bewilligung zahlreicher Kostenvoranschläge

Gemeinderat Kehlen / Lob für Krisenmanagement und Bewilligung zahlreicher Kostenvoranschläge
Wegen der sanitären Sicherheitsbestimmungen konnte der Gemeinderat nicht im Rathaus tagen sondern musste in den Musiksaal der Kehlener Fanfare ausweichen Foto: Editpress-Archiv/François Aussems

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Im Musiksaal der Kehlener Fanfare, dort, wo sonst locker 200 Musikfans Konzerte erleben können, tagten die Kehlener Gemeinderäte, die vollzählig angetreten waren, um – mit dem nötigen 2-m-Abstand – eine 20 Punkte umfassende Tagesordnung abzuarbeiten.

Covid-19 prägte nur die erste Viertelstunde, als Bürgermeister Felix Eischen zusammenfasste, was alles in den ersten Wochen seit der Pandemie auf Gemeideebene passierte. In der Tat war Kehlen eine der ersten Kommunen, die die richtigen Maßnahmen ergriffen hatte. Absagen vieler Veranstaltungen, u.a. der Éimaischen, Hände-Desinfektionsmittel überall, Gemeindedienste für Essen auf Rädern, Lebensmittel-Besorgungen für ältere und anfällige Mitbürger, Apothekendienst usw. Dafür erntete der CSV-LSAP-Schöffenrat denn auch Lob von den Oppositionsbänken. Gelobt wurden auch die Gemeindearbeiter für ihre flexible Hilfeleistung, ebenso die Leute von der SICA-Müllabfuhr. Demnächst sollen nun 50 Schutzmasken pro Kopf verteilt werden, hierfür werden vier Drive-in-Punkte in Kehlen, Keispelt, Nospelt und Olm eingerichtet.

Für die Schulrentrée am 25. Mai ist so weit alles vorbereitet; laut Anmeldungen, die inzwischen bei der Verwaltung eingegangen sind, nehmen lediglich die Hälfte der Kinder die Betreuung in Anspruch, wenn ihre respektive Gruppe keinen Unterricht hat. Das hat natürlich die Hochrechnungen über den „Worst Case“ zunichtegemacht und es kommt nicht zur befürchteten Saalnot.

Abschlusskonten und neue Ausgaben

Die Abschlusskonten von 2018 liegen vor. Da keine nennenswerten Beanstandungen der staatlichen Kontrollinstanz vorlagen, verzichteten die Räte auf Kommentare und stimmten diese Abschlusskonten (Plus von 15,3 Millionen).

Anschließend genehmigten die Räte – einstimmig – eine längere Liste von Dienstleistungen und Neuanschaffungen. So schlägt die UGDA-Musikschule mit rund 750.000 Euro zu Buche. Ein neuer synthetischer Belag für den Trainingsplatz des FC kostet 430.000 Euro. Daneben soll eine knapp 100 m lange Laufbahn mit Tartanbelag installiert werden, dies für 118.287 Euro.

Der Neubau für die Unterbringung des Forstbetriebs kostet 500.000 Euro. Dieses Gebäude bleibt in Gemeindebesitz und wird lediglich an den Forstbetrieb vermietet, wobei dann ein Drittel der Miete aus der Gemeindekasse Kopstal beglichen wird. Integral aus der Kehlener Gemeindekasse bezahlt wird der neue Belag für den Feldweg zwischen Nospelt und Roodt für 121.000 Euro, wobei hier doch mit einem staatlichen Zuschuss zu rechnen ist.

Schleichwege verbieten

Die längste Diskussion des Tages ergab sich beim Thema Erneuerung der Hauptwege auf dem Friedhof Nospelt. Über die Hälfte der Räte mischten sich ein – es geht u.a. um Pflastersteine, die zum Gesamtbild passen, oder um einen flachen und rutschsicheren Plattenbelag. Die Entscheidung darf der Schöffenrat wohl treffen, denn immerhin wurde der Kostenvoranschlag über 121.000 Euro gestimmt, allerdings bei Enthaltung der Grünen.

Nach der Genehmigung einer Reihe von Naturschutzprojekten des Sicona hieß der Rat das Taxenreglement des „Service de proximité“ gut, laut welchem ältere oder gebrechliche Personen kleinere Gartenarbeiten verrichten lassen können zum Tarif von 19,50 Euro pro Stunde. Schneeräumen hingegen bleibt für dieselbe Kundschaft gratis.

Nachdem die neuen Statuten des „Gaart an Heem Kielen-Ollem asbl.“ zur Kenntnis genommen wurden, entbrannte noch mal eine kontradiktorische Diskussion um die definitive Schließung (Durchfahrverbot) zweier Feldwege auf „Schéimerech“, die von der rue du Cimetière zur N12 auf Quatre Vents führen. Hier geht es der Mehrheit darum, Schleichwege und „Rennstrecken“ zu verbieten, andere wollen aber nicht, dass der Verkehr auf wenige Straßen beschränkt bleibt und die Bewohner der betroffenen Viertel, je nach ihrem Ziel, große Umwege durchs Zentrum fahren müssen. Nun, die Wege bleiben einstweilen für den Verkehr gesperrt, wenn auch nur mit sieben gegen zwei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen.  (mm)