SerieHistorisches und architektonisches Esch (21): Villa Mousset

Serie / Historisches und architektonisches Esch (21): Villa Mousset
Die Villa Mousset, heute Sitz des „Service culturel“ der Stadt Esch Foto: © Christof Weber, 2015

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der Maler Eugène Mousset (1877-1941) wurde am 26. September 1877 in Esch/Alzette als Sohn einer wohlhabenden Familie des lokalen Bürgertums geboren. Sein Vater, François Mousset, war Bäckermeister und betrieb mit seiner Frau, Marie Angélique Dutreux, eine große Bäckerei in der Grand-rue 30. 

Nach dem Besuch des Zeichenunterrichts von Michel Engels am Athénée de Luxembourg studierte er Kunst in den drei Nachbarländern des Großherzogtums: an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, an der Akademie der Bildenden Künste in München, an der Académie des Beaux-Arts in Antwerpen und an der Ecole des Beaux-Arts in Paris, wo er Schüler von William Bougereau (1825-1905) war und Werke aus dem Louvre kopieren durfte. Zwischen seinen Studien fand er Zeit, eine Sportlerkarriere zu starten, indem er an Radrennen im Velodrom von Antwerpen und an Boxkämpfen teilnahm.

Nach seiner Rückkehr nach Esch/Alzette im Jahr 1903 wurde Eugène Mousset als Lehrer an der neuen Industrie- und Handelsschule angestellt, um Zeichenunterricht zu erteilen. Im Jahr 1905 wurde er zum Dozenten und 1925 zum Professor ernannt.

Laut Luciano Pagliarini und Laure Caregari, die ihm einen schönen Bildband gewidmet haben („Eugène Mousset. Le maître d’Esch. Der Escher Meister 1877-1941“, Editions Schortgen, 2017), wurde der Maler vor allem von realistischen (Schule von Barbizon) und impressionistischen künstlerischen Strömungen beeinflusst.

Zu Beginn seiner Karriere erschuf Eugène Mousset, basierend auf fotografischen Reproduktionen, einige Industriegemälde: Bergleute, Fabrikinterieurs, Gusseisenbrecher, La den Eisenguss. Dennoch ist er vor allem als Porträtist und Landschaftsmaler bekannt. Die Herbst- und Winterlandschaften seiner Heimatstadt waren seine Lieblingsmotive: Ellergronn, Liégeoisweiher, Schneier, Haedefeldgen. Mousset malte auch Landschaften aus anderen Städten im Kanton Esch: Schifflingen, Monnerich, Zolver, Steinbrücken, Reckingen/Mess, Roeserbann, Huncheringen sowie andere Gegenden wie das Müllerthal und das Alzette-Tal. Eugène Mousset starb am 14. Februar 1941 in Esch/Alzette.

Im Jahr 1905 ließ er am Ausgang von Esch, 163, rue de Luxembourg, ein großes Herrenhaus auf quadratischem Grundriss mit einem großen Garten errichten. Von außen nüchtern gestaltet zeugt die Inneneinrichtung des Hauses von großer Raffinesse. Sobald man durch die Tür im Jugendstil eintritt, entfaltet das Treppenhaus dank der Gemälde Moussets, die die Decken schmücken und dank der Schmiedearbeiten des hölzernen Treppengeländers, seine ganze Pracht.

Nach dem Tod von Eugène Mousset ging das Haus in den Besitz seines Neffen Paul Biwer, eines Bier- und Limonadenherstellers, über. Nach dessen Tod stand das Gebäude etwa zehn Jahre lang leer, bevor die Stadt Esch es erwarb. Im Jahr 2002 beschloss der Gemeinderat, die Villa Mousset zu renovieren, um sie zum Sitz des Kulturbüros zu machen. Die Einweihung fand 2011 statt. Gemälde von Eugène Mousset befinden sich im „Musée national d’histoire et d’art de Luxembourg“ sowie im Rathaus von Esch und zieren auch die Villa Mousset.

egalwaat
6. Mai 2020 - 6.06

Insterburg: jo secher dei Klotzen fir 30 Familjen sin archtektonech an historech Wierker esou wei mettlerweil vill daer Klotzen dorueter. Waat hutt Dir um Hut mat Kultur?

Insterburg
5. Mai 2020 - 19.09

Do wär en Appartementshaus fir 30 Familljen och besser, wéi déi al Brak.