Freier schweifen ins Grenzgebiet aus

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Das am 4. Dezember 2013 verabschiedete französische Anti-Prostitutionsgesetz könnte ungeahnte Folgen für die Nachbarn aus der Grenzregion nach sich ziehen.

In Angesicht dieses Gesetzes, das noch vom Senat ratifiziert werden muss, reiben sich Barbesitzer in Deutschland, Belgien du Luxemburg in Erwartung der Dinge, die da auf sie zukommen solle, freudig die Hände.

In Belgien z.B. an der berühmt-berüchtigten Strasse von Luxemburg nach Arlon, wo es eine Unmenge von Schampus-Bars gibt. Wie ein Besitzer eines solchen Etablissements gegenüber der Zeitung „La Meuse“ meinte, hofft man jetzt auf eine zusätzliche Kundschaft aus Lothringen. Seitdem der ehemalige Arloner Bürgermeister Raymond Biren beschlossen hatte, die Schliessstunde der Bars vorzuverlegen, sind die Geschäftseinnahmen stark zurückgegangen.

Nicht freuen werden sich die Politiker aus Saarbrücken, wo der Strassenstrich und Flatrate-Puffs laut den Aussagen der Bürgermeisterin unerträgliche Ausmasse angenommen haben. In der saarländischen Hauptstadt, wo die Franzosen eh den Hauptanteil der Kunden ausmachten, dürfte die Nachfrage aus dem Hexagon jetzt weiter ansteigen. Denselben Optimismus teilen die Besitzer der einschlägigen Lokale und die Luden aus Trier.

Nischenpolitik

In Luxemburg, wo die Bordelle seit den 70er Jahren geschlossen sind, Prostitution in anderen Formen aber erlaubt oder geduldet wird, könnte sich das neue französische Gesetz positiv auf das „Geschäft“ auswirken. Nach dem Tank- und dem Tabak- nun möglicherweise auch der Sex-Tourimus aus unserem westlichen Nachbarland.

In Frankreich sind laut offiziellen Angaben rund 20.000 Prostituierte registriert. Die Dunkelziffer dürfte das Doppelte ausmachen. In Schweden, wo die Freier seit mehreren Jahren zu Geldstrafen verurteilt werden, soll die Prostitution in diesem Zeitraum um die Hälfte zurückgegangen sein.