Fliesenleger kündigen Kollektivvertrag

Fliesenleger kündigen Kollektivvertrag
(dpa-Archiv)

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LUXEMBURG - Die Blockadehaltung der Gewerkschaft sei der Grund, warum die Föderation der Fliesenleger jetzt aus den Verhandlungen aussteigt und den Kollektivvertrag kündigt.

Die Föderation der Fliesenleger fährt schwere Geschütze in Richtung Gewerkschaften auf: Die Arbeitnehmervertreter würden sich weigern, auf „die veränderten wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, sowie Branchentrends“ einzugehen, heißt es in einer Mitteilung von Donnerstag. Jetzt ziehen die Fliesenlegerbetriebe die Konsequenz und steigen aus dem Kollektivvertrag aus.

Die Lohnkosten seien in den vergangenen zwei Jahren um mehr als 11 Prozent gestiegen. Zusätzlich haben die Unternehmen in den nächsten drei Jahren automatische Lohnkostenerhöhungen um mehr als zehn Prozent zu schultern, beklagen die Fliesenlegerbetriebe in ihrem Schreiben. Wolle man der Konkurrenz in der Branche trotzen, könne man auf Lohnforderungen oder Änderungen der bestehenden Akkordtarife nicht eingehen, heißt es von der Arbeitgeberseite.

Gefahr für die Branche?

Die Arbeitnehmer ließen in Sachen Auswirkungen der Krise auf die Betriebe nicht mit sich reden. „Der Verband der Fliesenleger (sieht) eine Gefahr für die Entwicklung der Unternehmen und der Beschäftigung im Sektor“, so die Botschaft.

Auch die Zusammenlegung von Steinmetzen und Fliesenlegern konnte im Lauf der Verhandlungen, die sich seit 2000 ziehen, nicht mal ansatzweise besprochen werden, so die Kritik der Fliesenlegerbetriebe. Daher gibt es für die Arbeitgeberseite nur die Möglichkeit, sich aus den ergebnislosen Verhandlungen zu verabschieden.

Der jetzige Vertrag läuft im Juni 2013 aus. Von der Kündigung sind insgesamt 83 Betriebe und 1.127 Mitarbeiter betroffen.