Enttäuschung und Sorge

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Die LSAP-Spitzenkandidatin Mady Delvaux zeigte sich deutlich enttäuscht über das Wahlresultat ihrer Partei. Sie bedankte sich zwar in einer ersten Reaktion bei ihren Wählern, so richtig über ihren Sitz im EU-Parlament freuen konnte sie sich am Sonntag aber nicht.

Zwar hätten alle Regierungsparteien verloren, doch die LSAP habe es mit einem Verlust von acht Prozentpunkten besonders stark getroffen. Die Sozialisten liegen bei den EU-Wahlen in Luxemburg hinter CSV, DP und den Grünen nur noch auf Platz vier. Die CSV sei der klare Gewinner des Votums, sagte Delvaux.

Die LSAP-Spitzenkandidatin sieht drei Erklärungen. Erstens hätten die Wähler Jean-Claude Juncker als EU-Kommissionspräsidenten gewollt und die Botschaft, dass man dafür CSV wählen müsse, sei bei den Bürgern angekommen. Zweitens sei das Resultat auch die Retourkutsche für die Landeswahlen, bei denen die CSV als stärkste Partei in die Opposition geschickte wurde, meinte Delvaux weiter.

Außerdem seien die scheidenden EU-Parlamentarier, die erneut zur Wahl angetreten sind, bestätigt worden.

Was das schlechte Resultat der LSAP betrifft, so müsse die Partei jetzt eine Analyse des Wahlresultats vornehmen und sich die Frage stellen, was alles schiefgelaufen sei, so Delvaux.

Besorgniserrende Entwicklung in Frankreich

Besonders besorgniserregend findet Delvaux die Resultate im Nachbarland Frankreich. Die zahlreichen Stimmen für die rechtsextreme FN seien eine Katastrophe. Die Menschen seien von der Politik enttäuscht und würden sich von Populisten mitreißen lassen, die allerdings keine Alternativen vorweisen würden.

In dem Resultat der Sozialisten der SPD in Deutschland sieht Delvaux einen Martin-Schulz-Effekt. Die Perspektive eines deutschen Kommissionspräsidenten habe die Wähler im Nachbarland mobilisiert, schlussfolgert Delvaux.

(M.Cl./Tageblatt.lu)