Einig über Zielsetzung

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Auch beim dritten Treffen von Unterrichtsminister Claude Meisch mit den Gewerkschaften der Sekundarlehrer im laufenden Schlichtungsverfahren konnte am Mittwoch keine Einigung erzielt werden.

Dies, weil vor allen Dingen über Schulqualität geredet wurde und nicht über Einsparungen. Anders als nach dem zweiten Treffen am 5. März, als es ziemlich heftig herging, wussten die Vertreter von Féduse, Apess und SEW am Mittwoch von einem sehr ruhigen Gespräch zu berichten. Man habe über Möglichkeiten geredet, wie man die Schulqualität verbessern könne. Es gehe darum, die Ressourcen besser zu nutzen, die Motivation der Schüler zu fördern und das aktuelle Bewertungssystem zu analysieren, um so z.B. die Zahl der Schüler zu verringern, die das Schuljahr nicht schaffen und es wiederholen müssen, so Jules Barthel vom SEW gegenüber dem Tageblatt.

Das kostet den Staat viel Geld. Gelingt es, die Durchfallquote um die Hälfte zu senken, bietet sich hier einiges an Sparpotenzial. Beim SEW schätzt man, dass man sich bei den möglichen Einsparungen im zweistelligen Millionenbereich bewegt, mehr als 10 Millionen Euro. Dies allerdings erst mittelfristig. Der Minister jedoch suche kurzfristige Finanzierungsmittel. Die will sich die Regierung ihrerseits laut ihrem Sparpaket durch 3,5 Millionen Euro Einsparungen pro Jahr bei den Lehrern geben.

Während also die Finanzierung strittig und die Frage nach der Umsetzung der Zielsetzungen noch offen bleiben, ist man sich über Letztere einig.

Weitere Treffen

Nun sollen die Beratungen über die Schulqualität vertieft werden. Noch in dieser Woche sollen den Gewerkschaften vom Schulministerium weitere Dokumente und Zahlen zugestellt werden. Diese werden dann bei zwei weiteren Treffen zwischen den Gewerkschaften und Beamten des Ministeriums am 22. und 27. April diskutiert. Die eigentliche Schlichtungsrunde wird erst am 4. Mai fortgesetzt. „Wir wären als Intersyndicale froh, wenn wir bei diesem vierten Treffen endlich auch zu einem Abschluss gelangen könnten“, so Jules Barthel. Die Gewerkschaften glauben, dass sich Lösungen abzeichnen. Sie haben auf organisatorischer Ebene auch schon Vorschläge gemacht, die insgesamt 1,5 Millionen Euro bringen würden. Wenn Claude Meisch jedoch weiter einseitig bei den Lehrern einsparen wolle, dann sei man am 4. Mai in einer Streitsituation. Es werde darauf ankommen, wie viel Wasser jede Seite bereit sei, in ihren Wein zu gießen. In einer Schlichtungsprozedur gehe es darum, einen Kompromiss zu erzielen, so Jules Barthel. Wenn der Minister zu einer Öffnung bereit sei, sehe man keinen Grund, warum es nicht zu einer Einigung kommen sollte. Umso mehr als der Tonfall am Mittwoch angenehm war.

Man habe ein wenig den Eindruck gehabt, der Minister wolle, angesichts zahlreicher anderer Fronten, nicht auch noch mit den Sekundarlehrern vollends auf Konfrontationskurs gehen.