Ein guter Start ins neue Jahr

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Nicht nur aus Syrien und Afghanistan, auch aus Eritrea fliehen viele Menschen nach Europa und auch nach Luxemburg.

In Eritrea, einem Staat im Nordosten Afrikas, gibt es derzeit zwar keinen Krieg, aber ein Regime, das Menschenrechte in großem Stil verletzt. Vor allem junge Menschen sind davon betroffen und versuchen, zu entkommen. Einige von ihnen leben seit mehreren Jahren in Luxemburg, andere erst seit ein paar Monaten. Am Samstag feierten die in Luxemburg lebenden Menschen aus Eritrea in Betzdorf Silvester. Organisiert wurde die Feier von der vor drei Jahren gegründeten „Association Eritrea Luxembourg“

200 Gäste

Rund 200 Gäste nahmen an der Feier in der ehemaligen Schule in Betzdorf teil, darunter auch einige Einheimische. Es war bereits zum dritten Mal, dass die Einwanderer aus Eritreas in Betzdorf feiern. Eigentlich sei es ein Zufall, dass man in Betzdorf feiere, zumal alle Eritreer in unterschiedlichen Regionen Luxemburgs wohnten, sagte Mohamed Mounir, der Kassenwart der Vereinigung.

Silvester wird auch in Eritrea gefeiert, genauso wie in Luxemburg und vielen anderen Ländern der Welt. Es gebe kaum Unterschiede, berichtete Mounir dem Tageblatt gegenüber, lediglich die Gastronomie sei durch scharfe Gewürze geprägt und natürlich die traditionelle Musik und Tanz seien anders.

Die Silvesterfeier in Berdorf war demnach eine authentische Fete. Ab 18 Uhr trafen die ersten Gäste ein, der Abend begann mit einem gemeinsamen Essen, jeder brachte eine Kleinigkeit mit, um zusammen zu feiern. Ab 20 Uhr herrschte dann beste Stimmung mit original eritreischer Musik und Tanz bis in die frühen Morgenstunden.
Mounir bedauerte, dass nicht mehr Einheimische sich an der Silvesterfeier beteiligten. „Wir suchen den Kontakt zur Gesellschaft“, sagte er. Vor drei Jahren, als die ersten Eritreer nach Luxemburg kamen, gab es noch einige organisatorische Schwierigkeiten. Mittlerweile sind die Einwohner aus Eritrea gut integriert, sie sprechen Französisch, Englisch und manche von ihnen sogar Luxemburgisch. Insbesondere die Kinder würden die Landessprache perfekt beherrschen, erklärte Mounir.

Morgan, eine 25-jährige Einheimische, war vor allem von der Gastfreundschaft begeistert, die Eritreer seien herzliche und offene Menschen, so ihre ersten Erfahrungen. Für Morgan war die Feier in Betzdorf eine Bereicherung, „ich habe eine andere Kultur kennengelernt“, berichtete sie dem Tageblatt gegenüber. Vor allem war sie vom Gemeinschaftssinn begeistert, dem Zusammen statt dem Nebeneinander, wie man es von Feierlichkeiten in unseren Breitengraden kenne.
Auch Sarra, eine weitere Luxemburgerin, besuchte die Silvesterparty. Durch ihre ehrenamtliche Mitarbeit bei der Vereinigung „Passerell asbl.“ schloss Sarra einige Bekanntschaften und folgte der Einladung ihrer Freunde nach Betzdorf. Genau wie Morgan begeisterten sie die Gastfreundschaft, der Zusammenhalt und das Kennenlernen einer neuen Kultur.

Die Eritreer freuten sich über die Silvesterparty, es wurde gefeiert und getanzt bis in die frühen Morgenstunden. Mounir hofft, kommendes Jahr noch mehr Einheimische bei der Silvesterfeier begrüßen zu können.