Drei auf einen Schlag

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2002 gab es in Esch zwei kommunale Kinderhorte, 2011 sollen es deren elf sein. Mit der gestrigen Einweihung von gleich drei „Maison relais“ ist man in Esch dem gesteckten Ziel schon ein großes Stück näher gekommen.

ESCH – 416 Kinder werden in den fünf bestehenden Escher „Maison relais“ zurzeit betreut, wie Sozialschöffin Vera Spautz gestern zu verkünden wusste. 199 Mädchen und 217 Jungs 16 verschiedener Nationalitäten. Mit 48 Prozent sind fast genau die Hälfte von ihnen luxemburgische Staatsbürger. Genau so multikulti gehe es auch zu, was die insgesamt 65 Mitarbeiter angelangt.
Sowohl die Anzahl der betreuten Kinder als auch die der Mitarbeiter haben sich laut Spautz durch die drei neuen Aufnahmeeinrichtungen verdoppelt.
Drei weitere werden gebaut. Eine bei der Jean-Jaurès-Schule, eine bei der Lallinger Schule und eine in der Origer-Straße. Die in der Origer-Straße geplante „Maison relais“ wird den Kindern des Gemeindepersonals vorbehalten sein.
Weitere Betreuungsstätten sollen in der in den Nonnenwiesen geplanten Schule und im Rahmen des Ausbaus der Brouch-Schule entstehen.
Doch mit dem Ausbau des „Maison relais“-Netzes nicht genug. Die Escher wollen mehr. „Mär wëlle selwer kachen“, so Spautz. Papillon und Brill haben bereits eine eigene Küche. In Lallingen ist eine geplant.
In der Papillon-Küche werden bereits jetzt täglich bis zu 250 Mahlzeiten zubereitet.
Doch auch das genügt den Eschern nicht. Man arbeite nämlich an einem Projekt, bei dem die Kinder in das Kochen mit eingebunden werden sollen. Und bei der Waldschule soll ein Obst- und ein Gemüsegarten angelegt werden.
Ziel all dieser Bemühungen und Investitionen: eine Steigerung der Chancengleichheit bei den Kindern.
Und darin werde resolut investiert, so der Bautenschöffe, der den finanziellen Aufwand für die drei neuen „Maison relais“ mit fast 7 Mio. bezifferte.
Mit diesen und den bevorstehenden Investitionen wolle man aber nicht nur der demographischen Entwicklung Rechnung tragen. Es handele sich um ein Instrument für mehr soziale Gerechtigkeit, das man sich gebe, so Hinterscheid.
Familien- und Integrationsministerin Marie-Josée Jacobs lobte die gewaltigen Anstrengungen der Escher Gemeindeverwaltung, nicht nur auf finanzieller, sondern auch auf infrastruktureller und konzeptueller Ebene.
Die Meinung, dass die „Maison relais“ auf keinen Fall zur „Schule bis“ werden darf, teilt die Ministerin mit Vera Spautz.

Esch hat viele junge Talente

Um 16.40 Uhr wurde in der „Maison relais Papillon“, der letzten Station einer Reise, die für knapp 50 Personen um 14.00 Uhr auf dem Escher Rathausplatz begonnen hatte, auf die drei neuen Häuser angestoßen.
Von Rathausplatz aus waren die „Einweiher“ – ein bunt zusammengewürfeltes Völkchen aus Leuten, die in irgendeiner Weise an den Projekten beteiligt gewesen sind – per Bus zur neuen „Maison relais“ des Brill-Viertels gefahren worden.
Was sie dort erwartete, waren nicht nur wunderschöne neue Räumlichkeiten, sondern ein wahres Spektakel mit Breakdance, Squaredance, einem selber komponierten Rap-Lied und vielem mehr. Mit dem Bus tingelte die Gesellschaft, nachdem sie mit Applaus nicht gegeizt hatte, zur „Maison relais“ bei der Brouch-Schule. Auch hier wurde dem hohen Besuch viel Unterhaltung geboten.
Unter anderem ein Gedicht, das den Alltag der Kleinen beschreibt, und Sketche, in denen u.a. „Maison relais“-Direktor Laurent Zimmer und Schöffe Henri Hinterscheid auf die Schippe genommen wurden, sehr zur Freude aller Anwesenden.
Letzte Etappe des gestrigen Einweihungsmarathons war die „Maison relais Papillon“. Etwas Besonderes einstudiert hatte die Rasselbande aus dem Papillon zwar nicht, dafür hielten sie für ihre Gäste aber selbstgebastelte Geschenke bereit und boten aufschlussreichen „Maison relais“- Alltag.
sz