„Die Leute kennen uns noch nicht“

„Die Leute kennen uns noch nicht“

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ein junger Unternehmer hatte vor vier Monaten eine seltsame Idee: Trinkende mit ihrem Fahrzeug nach Hause fahren. Wir haben uns erkundigt, wie das Konzept in Luxemburg ankommt.

Das Tageblatt hatte vor einigen Monaten über einen jungen Unternehmer berichtet, der sich in Luxemburg an ein neues Konzept wagt: Ein Fahrdienst der Feiernde, die getrunken haben, samt ihres Fahrzeugs nach Hause bringt. Die Idee hatte er aus Holland, wo es solche Services schon länger gibt.

So funktionnierts

Wenn ein Kunde Michel Kmiotek anruft, schickt er zwei Fahrer in einem Auto vorbei. Der Erste bringt den Kunden in seinem eigenen Auto nach Hause. Der zweite Fahrer nimmt den Ersten wieder mit.

Es ist nun vier Monate her, dass Michel Kmiotek, Gründer von „DrinkandDrive“, sein Konzept ins Leben rief. Wir haben den jungen Mann wiedergesehen, um uns nach seinen Fortschritten zu erkundigen. „Die Nachfrage ist da. Natürlich haben die Menschen noch ein bisschen Zurückhaltung, weil sie sich fragen: Geht das wirklich? Wenn sie den Service aber einmal ausprobiert haben, kommen sie auch wieder“.

Fahrer im Anzug

Um den Kunden von der Professionalität seiner Firma zu überzeugen, schöpft er aus den Vollen. Seine Fahrer müssen die Fahrgäste im Anzug abholen und sich während der Fahrt an strenge Regeln halten. „Es geht darum, sanft zu fahren und die Kurven nicht zu ruckartig zu nehmen. Auch darf man nur mit einem Gast sprechen, wenn er das Gespräch anfängt“, so Kmiotek.

Der Unternehmer war allerdings etwas erstaunt: Er hat in einer ersten Phase nicht die Kundschaft angesprochen die er erwartet hatte. „Wir wurden oft von Erwachsenen über 35 Jahren gerufen, oder von Eltern die wollten dass wir ihre Kinder abholen“, erklärt er. „Ich denke die jungen Menschen kennen uns noch nicht so gut“.

Um dem entgegezuwirken hat er viele Pläne für die Zukunft. Auf dem „Young Drivers Day“ will er auf seinen Service aufmerksam machen. Am Freitag dieser Woche wird er für sieben Restaurants und Cafés in Mamer und Holzem (Pulcinella, Kwafe, Kleng Gemeng, La crocante, Papaya, Toussaint und Le Wok) die Gäste gratis nach Hause fahren. „Das erlaubt uns den Menschen zu zeigen, dass es uns gibt“, erklärt Kmiotek.