Das Herz Europas ist nicht grün (genug)

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Unter 29 europäischen Ländern (EU-Staaten, Schweiz, Norwegen) kommt Luxemburg in Sachen Umwelt und Naturschutz nur auf den drittletzten Platz. Das grüne Herz Europas, wie sich Luxemburg in Werbeprospekten gerne nennt, ist so grün gar nicht.

Léon Marx
 

„Luxemburg zählt in Sachen Umwelt zu den schlechten Schülern in Europa.“ Zu diesem Ergebnis kommt „Reader’s Digest“. Die internationale Medien- und Marketinggesellschaft hat für ihre neueste Ausgabe die 27 EU-Staaten, die Schweiz und Norwegen anhand von fünf zentralen Parametern auf die Nachhaltigkeit ihrer Politik hin untersucht bzw. Untersuchungen einer Reihe von internationalen Instituten zusammengefasst.

„Mit dem ’grünen Index‘ liefern wir den Menschen ein einfaches Instrument, um die Anstrengungen ihres Landes in Sachen Umwelt zu begreifen und zu verstehen“, erklärt Oele Steenks, Chefredakteur von Reader’s Digest Benelux. Viel Freude wird bei den Lesern der Regionalausgabe der Publikation allerdings nicht aufkommen. Nicht nur Luxemburg, auch Belgien und die Niederlande befinden sich in der Untersuchung auf den hinteren Plätzen.

Am grünsten ist laut der Studie Schweden, gefolgt von der Schweiz und Norwegen. Am unteren Ende, hinter Luxemburg, finden sich nur noch Bulgarien und Griechenland.
Krankenhäuser, die im Sommer mit Schnee klimatisiert werden, den man vom Winter her gebunkert hat, und Büros, die durch kühles Meerwasser belüftet werden, sind nur zwei Beispiele für den schonenden Umgang der Skandinavier mit den natürlichen Ressourcen. Strom aus Wasserkraft, Energie aus dem Holz der schwedischen Wälder sind weitere Elemente, die dazu beitragen, dass Schweden in der Berechnung von Reader’s Digest den ersten Platz einnimmt.

Die Schweiz (Platz 2) punktet in dem Ranking vor allem mit ihrem hervorragenden Bahnnetz. In Zürich etwa benutzen weniger als 30 Prozent der Beschäftigten für den Weg zur Arbeit ihr eigenes Auto. Strom aus Wasserkraft ist ein weiterer Parameter, bei dem die Schweizer punkten, bzw. nicht punkten. Das Berechnungssystem funktioniert nämlich verkehrt rum. Je mehr Punkte ein Land hat, um so schlechter das Ranking.