Junge Menschen eignen sich die neuen Technologien schneller an als viele ältere. Das Internet ist ein wichtiger Teil ihres Lebens, ob zu Hause, bei Freunden oder auch in der Schule. Das Netz ist zu einem lebenswichtigen Werkzeug der Zerstreuung, der Kommunikation, der Information, des Konsums avanciert.
LUSI |
Aber das Internet birgt auch Risiken, gerade für junge Leute. Schockierende Inhalte, unangemessen oder illegal (Pornografie, Pädophilie, Rassismus …), sind problemlos zu erreichen. Die Missbrauchsfälle (Beleidigungen, Erpressungen, sexistische Anmache, Versenden von pornografischem Material, Mobbing, Identitätswechsel …) häufen sich. Eine zu intensive Nutzung des Internets kann des Weiteren zur sozialen Isolation führen.
„Das Problem ist, dass die virtuelle Welt vielen Menschen weitgehend verschlossen bleibt. Die Angaben der Teilnehmer der Chatrooms können nicht kontrolliert werden. Viele Chatter legen sich eine andere Identität im Netz zu“, so Bob Leesch, regionaler Polizeidirektor aus Diekirch. Darum sei es auch schwer, zuverlässige Zahlen über das Problem zu bekommen, zumal die Jugendlichen oft nicht zugeben, zweifelhafte Internetbekanntschaften gemacht zu haben.
Um auf die Gefahren im Internet aufmerksam zu machen, haben Schüler des LCD (Lycée classique de Diekirch) in Zusammenarbeit mit der regionalen Polizeidirektion ein Projekt ausgearbeitet, das Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren sensibilisieren will. Sie sollen die Gefahren frühzeitig erkennen und sich dagegen wehren können. Die Vorgabe bestand in der Ausarbeitung eines Plakats, eines Taschenkalenders, eines Chatpasses (mit Ratschlägen) für Eltern und Kinder, eines Kugelschreibers sowie von Mousepads.
Drei Vorschläge wurden ausgewählt. Der erste Preis ging an Lys Differding, der zweite an Laurence Gilbertz und der dritte an Myriam Goessens. Ihre Realisationen werden die Plakate und anderen Objekte , die von der Polizei verteilt werden, zieren.
Zusammenarbeit
Das Chatroom-Projekt kostet 5.000 Euro. Der Polizeidirektor begrüßte in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit 34 Nord-Gemeinden. Ohne ihre Finanzspritzen für den regionalen Sicherheitsplan, welcher die Entwicklung und die Verwirklichung der Projekte erlaubt, wäre die Verwirklichung dieser Initiative nicht möglich gewesen.
Carlo Schmitz, Leiter der Abteilung Kriminalprävention, betont, dass die Eltern eine Vorbildfunktion übernehmen müssen. Aber auch die Kooperation mit den Medien und den Schulen müsse verbessert werden.
„Wir arbeiten schon seit über fünf Jahren zusammen. Man kann sagen, unsere Schule ist inzwischen die Kommunikationsagentur der regionalen Polizei geworden“, freut sich der Direktor des Lyzeums, Robert Bohnert.
Ein weiteres gemeinsames Projekt von LCD und Polizei ist dann auch schon in Vorbereitung. Diesmal steht der Missbrauch von Alkohol im Mittelpunkt.
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