Brüssel: Eisenbahner lehnen Liberalsierung ab

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Die europäischen Transportarbeiter haben am Donnerstag in Brüssel gegen eine weitere Bahnliberalisierung demonstriert.

Knapp 2.000 Gewerkschafter aus zwölf europäischen Ländern haben am Donnerstag am Rande des EU-Ministerrats demonstriert. Unter ihnen auch zwanzig Mitglieder des Luxemburger Landesverbandes.

Die Gewerkschaften lehnen eine weitere Deregulierung und Liberalisierung des Schienenverkehrs ab. Ab 2010 wird der internationale Personenverkehr für die Konkurrenz frei gegeben. Luxemburg wurde eine Schonfrist bis 2012 eingeräumt. Der Frachtverkehr ist vor einigen Jahren bereits liberalisiert worden. Nun hat die EU-Kommission sich die Liberalisierung der nationalen Personentransports vorgenommen.

„Es hat sich um eine symbolische Aktion gehandelt“, sagte uns Verbandspräsident Guy Greivelding am Donnerstag. Ein großer Aktionstag der Bahnbeschäftigten mit Arbeitsniederlegung soll im April kommenden Jahres stattfinden.

55.000 Stellen gefährdet

Die Demonstranten überreichten der schwedischen Ratspräsidentschaft einen Forderungskatalog. Darin sprechen sich die europäischen Gewerkschaften gegen eine weitere Liberalisierung im Güter- und  Personentransport aus. Zuerst müssten die  Folgen der vergangenen Liberalisierungswellen untersucht werden. Die sind nach Ansicht der Europäischen Transportarbeitergewerkschaft ETF katastrophal.

Die Restrukturierung der traditionellen Eisenbahngesellschaften in Europa hätten bereits Hunderttausende Arbeitsstellen gekostet. Die Rede geht von knapp 800.000 Arbeitsplätzen in den letzten zwanzig Jahren. Die derzeitige Krise werde zu weiteren Kostenreduzierungen genutzt. Angaben der ETF zufolge sollen in den kommenden Jahren weitere 55.000 Stellen in 13 europäischen Ländern abgebaut werden. lmo