Auch in Sparzeiten wird in Mobilität investiert

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Der „Mouvement écologique“ lud am Donnerstagabend, ein Tag nach der Erklärung zur Lage der Nation, zu einer Konferenz mit Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler zum Thema Mobilität ein. Das Sparprogramm der Regierung bei den Investitionen schlägt sich auch im Schienen- und Straßenbau nieder.

Wiseler gab Details über die Prioritäten und stellte sich im Anschluss den Fragen des Publikums. Am Ziel eines „modal split“ (Verhältnis zwischen Privatverkehr und öffentlichem Transport) von 75/25 will die Regierung festhalten. Auch die Dezentralisierung soll durch entsprechende Mobilitätspolitik gefördert werden und das Ziel, Arbeit und Wohnen näher zusammen zu bringen, bleibt ebenfalls bestehen. Außerdem sollen die großen IVL-Zentren mobilitätstechnisch miteinander verbunden werden. Die Mobilitätsketten sollen funktionieren, sprich das Umsteigen von einem Transportmittel auf ein anderes soll reibungslos funktionieren.

Nachdem der Minister den Rahmen erläutert und unterstrichen hatte, der Staat investiere prioritär in Zug und Bus, ging er auf die einzelnen großen Projekte ein, die kurz- bis mittelfristig realisiert werden. Angesichts der aktuellen finanziellen Probleme des Staates sei es wichtig, die richtigen Entscheidungen zu treffen, so Wiseler. Während der Spitzenstunden seien auf verschiedenen Zufahrtsachsen alle Verkehrsmittel gesättigt. Hier werde angesetzt: Allerdings müssten Prioritäten gesetzt werden.

Die Umweltorganisation nahm ebenfalls Stellung zu den Prioritäten der Regierung und monierte u.a. die erneute Verschiebung des Baus der Stadtbahn in der Hauptstadt, die mit ihren Peripherbahnhöfen das Rückgrat für einen effizienten Ausbau des öffentlichen Transportes darstelle.
Jede weitere Verzögerung bringe hier auch wirtschaftliche Nachteile.

Die Straßenbauprojekte der Umgehungen von Bascharage und Kehlen finden beim „Mouvement écologique“ wenig Akzeptanz. Die Vereinigung kündigte hier Widerstand an. r.s.

Die Prioritäten der Regierung …
und was nicht gebaut wird

  • Die hauptstädtische Tram ist bis 2014 zurückgesetzt, die Planungsarbeiten laufen weiter.
  • Die Zugstrecke Luxemburg/Petingen wird weiter zweispurig ausgebaut und bis 2012 fertig sein (Kosten 400 Millionen Euro).
  • Die Zugstrecke Bettemburg/Luxemburg wird für 550 Millionen ausgebaut.
  • Bei Kleinbettingen werden 400 Millionen Euro in die Schienen investiert.
  • Der periphere Bahnhof Howald, der ursprünglich 330 Millionen Euro kosten sollte, wird nun auf 30 Millionen zurückgestutzt. Die Funktion wird dadurch nicht beeinträchtigt.
  • Der periphere Bahnhof Cessingen wird von 430 auf 30 Millionen gestutzt.
  • Esch/Luxemburg und Bahnhof Luxemburg/Kirchberg werden vorerst nicht gebaut.
  • Die Südtram wird auf Eis gelegt.
  • Die Nordstraße wird bis 2014 fertiggestellt.
  • Die „Liaison Micheville“ (Belval) wird gebaut.
  • Das Autobahnteilstück „Aire de Berchem“ /Gaspericher Kreuz wird dreispurig ausgebaut.
  • Der Tunnel Beles wird nicht realisiert.
  • Beim Bettemburger Cargocenter werden 100 Millionen investiert.
  • Die „Pénétrante Differdange“ wird gebaut.
  • Die Straße Sassenheim/Differdingen wird vorerst nicht gebaut.
  • Die Umgehung von Bascharage wird gebaut.
  • Die Umgehung von Dippach wird nicht gebaut.
  • Die Umgehungen Ettelbrück-Süd und Diekirch-Nord werden vorerst nicht gebaut.
  • Die N7 wird nicht ausgebaut.
  • Zahlreiche neue Busspuren werden eingerichtet.
  • In Junglinster wird ein Park&Ride gebaut.
  • Ehe Buslinien stillgelegt werden, wird der Bedarf genau untersucht.