ArcelorMittal: CO2-Lagerstätte in Lothringen gesucht

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ArcelorMittal will Möglichkeiten zur unterirdischen Lagerung von CO2 in Lothringen erforschen.

Der Stahlkonzern arbeitet an einem neuartigen Hochofen-Typ. Bei der Stahlherstellung soll dabei weniger CO2 anfallen. Das restliche anfallende Kohlendioxid will der Konzern  unterirdisch lagern.  Dazu muss jedoch nach geeigneten Lagerstätten gesucht werden. Konkrete Vorstellungen darüber hat man schon. Jetzt hat das  Unternehmen bei den franzäischen Behörden Genehmigungsanträge für weiter führende Forschungsarbeiten gestellt.

Das Projekt  zum Erfassen des Kohlendioxids soll in Florange realisiert werden. Gelagert würde das Gas in einem anderen Gebiet in Lothringen.  Das klimaschädigende CO2 würde dabei über Rohrleitungen in geologisch sicheren, salzwasser-führenden Schichten in 1000  Meter Tiefe gepumpt.

Erforschen will der Konzern in den Jahren 2011 bis 2014 mögliche Lagerstätten in den Départments Meuse, Meurthe-et-Moselle und Moselle.

Das neue Produktionsverfahren wird im Rahmen des Ultra-Low-Carbon dioxide Steelmaking-Projekts (Ulcos) entwickelt, an dem 48 Unternehmen und Vereinigungen aus 15 europäischen Ländern beteiligt sind. Bei der Produktion würden wie bisher CO und CO2 anfallen. Während CO wieder verwertet werden kann, muss das CO2 gesammelt und gelagert werden. Ziel des Ulcos-Projekts  ist  es, den CO2-Ausstoss um mindestens 50 Prozent zu reduzieren.

Die Stahlindustrie zählt mit zu den größten Kohlendioxid-Produzenten. Die Unternehmen werden in Zukunft vermehrt CO2-Emissionsrechte kaufen müssen, wollen sie weiter produzieren. Von daher die Anstrengungen, neuartige Verfahren zu entwickeln und die Möglichkeiten für die CO2-Lagerung zu erforschen.

Beitrag zum Klimaschutz

Positiver Nebeneffekt ist wohl auch  Klimaschutz. Auch wenn die Methode umstritten ist. Die Lagerung von CO2  unter der Erde könnte den Treibhauseffekt wesentlich verringern, meinen Wissenschaftler. Zwischen 20 bis 40 % der weltweiten Kohlendioxidemissionen, die andernfalls in die Atmosphäre ausweichen würden, könnten bis 2050 unter der Erde gebunckert werden, heißt es in einem Bericht des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) aus dem Jahr 2005.
Umweltschützer sagen, die positiven Effekte dieser Methode würden überschätzt. Sie befürchten außerdem neue Gefahren für die Umwelt.

Vor allem die Energieindustrie, die weiterhin auf die Verfeuerung von Kohle zur Stromgewinnung setzt, experimentiert an der Endlagerung des klimaschädigenden Gases.

lmo