AKW-Gegner auf der Place Clairefontaine

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Mehr als 1.000 Atomkraftgegner haben sich am Dienstabend auf der hauptstädtischen Place Clairefontaine versammelt. Zur Demonstration aufgerufen hatte das nationale Aktionskomitee gegen Atomkraft.

Pünktlich um 18.00 Uhr heulten in etlichen Gemeinden des Landes die Sirenen. Damit wurde an die Nukleartragödie vor 25 Jahren in Tschernobyl und an die Reaktorkatastrophe derzeit in Fukushima erinnert. Gleichzeitig versammelten sich auf der Place Clairefontaine in Luxemburg mehrere hundert Atomkraftgegner. 35 Organisationen des nationalen Aktionskomitees hatten dazu aufgerufen. Darunter befinden sich alle politischen Parteien und Umweltverbände des Landes aber auch Gewerkschaften und andere Salariatsvertreter wie die Berufskammer der Beschäftigten. Im Laufe des Abends fanden sich mehr als 1.000 Personen ein. Die Organisatoren sprachen sogar von 2.000 Teilnehmern.

Im Namen des nationalen Aktionskomitees forderte Henri Kox, député-maire von Remich („déi gréng“), die Schließung des AKW Cattenom. Cattenom stehe als Symbol der Unberechenbarkeit der Atomenergie und als Gefahr gegenüber einem kleinen Land. Zweidrittel der Bevölkerung Luxemburgs lebten in einem Umkreis von 25 Kilometern um der Zentrale.

An Luxemburgs Regierung appellierte Kox, sich auf europäischer Ebene für den Ausstieg aus der Nuklearenergie und gegen eine Laufzeitverlängerung der Atommeiler von Cattenom einsetzen.

Umdenken angemahnt

Laut Blanche Weber, Präsidentin des „Mouvement écologique“, selbst ein Kind der frühen Antiatombewegung, ersparte eben diese Antiatombewegung in den 1970er Jahren Luxemburg viele Probleme. Sie konnte den Bau eines Atommeilers in Remerschen verhindern. Weber forderte ein Umdenken in Sachen Energieverbrauch hin zu mehr Energiesparen und alternative Energiequellen.

Der Sprecher der Berufskammer der Beschäftigten (CSL), Jean-Claude Reding, bezweifelte die Aussage führender Politiker, wonach Energiepolitik in Europa eine Angelegenheit der einzelnen Staaten sei. Schließlich begann alles mit der Kohle- und Stahlunion. Atomenergie sei heute so billig, weil sie massiv subventioniert werde, betonte Reding weiter. Den angekündigten Stresstests misstraut der Gewerkschafter. Deren Ergebnisse würden wohl aus Vorwand genutzt werden, um die aktuelle Nuklearpolitik unverändert fortzusetzen.