Luxemburg übt den scharfen Schuss im Osten

Luxemburg übt den scharfen Schuss im Osten
(Jean-Claude Ernst)

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Derzeit laufen mehrere Nato-Manövern entlang der russischen Grenze. In Litauen ist jetzt "Summer Shield 2015" angelaufen. An der Militärübung nimmt auch Luxemburg teil.

Kriegslärm am Montagmorgen im Golf von Riga in Lettland. Nordwestlich von Riga unweit der Ostseeküste ist am Sonntag das Nato-Manöver „Summer Shield 2015“ gestartet. Vom 22. bis 31. März trainieren Truppenteile aus Litauen, Lettland, Kanada, den USA, Deutschland und aus Luxemburg auf dem Militärgelände Ardazi.

18 Soldaten der Luxemburger Armee sind bereits am 19. März in Richtung Baltikum aufgebrochen. Mit dabei haben sie eine Wasseraufbereitsungsanlage. „Sie sollen unter anderem die Bodentruppen vor Ort mit Wasser versorgen. Mit der Bundeswehr aus Deutschland unterstützen sie die Abwehr von chemischen Kampfstoffen im Trinkwasser,“ heißt es am Montag aus dem Militärstab in Luxemburg.

Manöver

Mehr als 1100 Soldaten üben verschiedene Angriffsszenarien. Dabei geht es um die Koordination von Bodentruppen, Artillerie und Angriffe aus der Luft. Die Nato spricht dabei von einer „einheitlichen Feuerunterstützung“. „Summer Shield“ wird seit 2004 regelmäßig in Litauen abgehalten.

Camp Ardazi ist bei den westlichen Nato-Truppen bei Winter- und Frühjahrmanövern „gefürchtet. Die lettische Armee bietet dort immer Spezialkurse zur Abhärtung gegen Kälte an. Dazu gehört der Sprung in einen See (siehe Video).

Satellit

Luxemburg gehört seit 1949 zur Nato. Es ist eines der 12. Gründerstaaten. Durch die Mitgliedschaft genießt Luxemburg auf dem internationalen Verteidigungs- und Angriffsparkett Rechte aber auch Pflichten. Dazu gehörden regelmäßige internationale Militärmanvöver wie auch Finanzierungsfragen innerhalb des Verteidigungsbündnises.

Um zukünftige Nato-Verpflichtungen zu erfüllen stellt Luxemburg derzeit ein millionenschweres Satellitenprogramm auf die Beine. Mit LuxGovSat sollen der Nato Satellitenkapazitäten zur Verfügung gestellt werden. Dies läuft über ein Jointventure zwischen der Regierung und dem Satellitenbetreiber SES. Die Kosten belaufen sich derzeit auf rund 100 Millionen Euro. Der Satellit soll 2017/2018 ins All geschossen werden.

Provokationen

Zwischen der Nato und Moskau findet wegen des Ukraine-Konflikts ein Säbelrasseln entlang der russischen Grenze statt. Fast wöchentlich werden Manöver auf beiden Seiten abgehalten.
Wiederholt hat der Westen Russland vorgeworfen, mit Manövern zu provozieren. Moskau sieht seinerseits die Nato -Aktivitäten im Baltikum als Gefahr.